Falconer
Bekanntes Gesicht
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Das leidige Thema NS-Symbole in Computerspielen wurde mal wieder sehr verkürzt auf den Kunstaspekt reduziert. Das machen Gamer immer wieder gern. Nervt mich ein bisschen, weil Games längst als Kunst akzeptiert und entsprechend gefördert werden. Sicherlich noch nicht in dem Maße, wie andere Kunstformen, aber das ist der Normalfall bei gesellschaftlichen Entwicklungen. Ich heiße das pauschale Totalverbot von NS-Zeichen in Spielen nicht gut. Trotzdem sollten endlich alle mal verstehen, dass Literatur, Musik, Filme und Games nicht einfach in einen Topf geschmissen werden können. Ich werde hier kein rechtliches Kauderwelsch verbreiten, aber im Zentrum der Beurteilung steht nicht die Frage Kunst ja oder nein, sondern Interaktivität ja oder nein. Es macht halt einen Unterschied, ob ich (theoretisch) zwei Stunden vor einer flatternden Hakenkreuzfahne im Sonnenuntergang verweilen kann, nur unterbrochen von Friendly Fire auf meine amerikanischen Kameraden. Oder ob mir passiv eine Handlung präsentiert wird. Sollte diese die NS-Zeit verherrlichen, wird sie sofort verboten. Verherrlichung bei etlichen interaktiven Gestaltungsmöglichkeiten ist dagegen sehr schwer einzuschränken. Noch mal: Mir geht es nicht darum, die Regelung zu verteidigen, sondern der häufig falsch dargestellten Begründung zu widersprechen. Videospiele können Kunst sein. Genau wie alle anderen Medien. Ausnahmslos gilt die Kunstdefinition in keinem Bereich. Alles gleich zu behandeln kann nicht die Lösung sein.
Kathas Beispiel der „umgedrehten Welt“ fand ich jetzt nicht besonders ausgeklügelt (dicke Penisse sind objektiv wesentlich unattraktiver als Brüste ), aber trotzdem trifft sie damit natürlich den Nagel auf den Kopf. Im Videospiel-Bereich sind Meinungsbildung und –führerschaft extrem männlich und im großen Maße juvenil geprägt. Das merkt man dem Großteil der Spiele an. Die Erwartungshaltung der Zielgruppe ist aber auch (noch) so, dass sich zumindest die Mainstream-Produkte keine großen Experimente leisten können. Dass das Thema Homosexualität solcherlei Aufmerksamkeit erreicht, kapiere ich schon seit vielen Jahren nicht. Vielleicht habe ich da zu sehr den Berlin-Blick, aber die Frage der sexuellen Orientierung stellt sich in meinem Alltag und Freundeskreis so gut wie gar nicht. Alles geht, alles wird akzeptiert. Mag sein, dass das nicht überall so ist. Auch hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert. Und irgendwann wird es dann auch häufiger in Games einfließen. Sowie das bei anderen Medien auch der Fall war.
Kathas Beispiel der „umgedrehten Welt“ fand ich jetzt nicht besonders ausgeklügelt (dicke Penisse sind objektiv wesentlich unattraktiver als Brüste ), aber trotzdem trifft sie damit natürlich den Nagel auf den Kopf. Im Videospiel-Bereich sind Meinungsbildung und –führerschaft extrem männlich und im großen Maße juvenil geprägt. Das merkt man dem Großteil der Spiele an. Die Erwartungshaltung der Zielgruppe ist aber auch (noch) so, dass sich zumindest die Mainstream-Produkte keine großen Experimente leisten können. Dass das Thema Homosexualität solcherlei Aufmerksamkeit erreicht, kapiere ich schon seit vielen Jahren nicht. Vielleicht habe ich da zu sehr den Berlin-Blick, aber die Frage der sexuellen Orientierung stellt sich in meinem Alltag und Freundeskreis so gut wie gar nicht. Alles geht, alles wird akzeptiert. Mag sein, dass das nicht überall so ist. Auch hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert. Und irgendwann wird es dann auch häufiger in Games einfließen. Sowie das bei anderen Medien auch der Fall war.