So, gestern habe ich GTA4 beendet. Im Vorfeld habe ich mich schon ein wenig über das Ende des Spiels informiert, aber nicht so sehr, das ich mir die Spannung verdorben hätte. Im Gegenteil, die Spannung war so groß, dass ich fast geplatzt wäre, hätte ich nicht ein wenig Luft abgelassen. Und ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Ich habe Roman nicht sterben lassen. Anfangs noch unsympatisch, ist er im Laufe des Spiels zu einem Charakter gewachsen, den man einfach gern haben muss. Nein, Roman durfte einfach nicht sterben. Die Familie hält zusammen.
Was soll ich sagen, nach einem nervenaufreibenden Finale stehe ich ganz allein auf Happiness Island. Ich bekomme ein paar Anrufe von Roman, Little Jacob und Packie, die mir Beileid wünschen, oder den Tod eines geliebten Menschen beklagen. Viel Blut ist geflossen in GTA4. Deswegen beschließe ich, es würdevoll zu Ende zu bringen. Es ist bereits dunkel, und die Lichter von Liberty City funkeln im Meer. Ich knacke einen Wagen, es soll mein letztes Verbrechen sein. Vorsichtig fahre ich zurück zu meiner Penthouse-Wohnung, darauf bedacht, nicht mehr in Konflikt mit dem Gesetz zu kommen. Den Wagen parke ich feinsäuberlich vor dem Eingang und nehme den Aufzug. In meiner Wohnung angekommen, checke ich die E-Mails. Brucie hat wieder mal einen Auftrag für mich, aber diesmal erteile ich ihm eine höfliche Absage. Ich werfe einen letzen Blick auf Niko. „Machs gut, alter Freund. Es war ein großes Abenteuer“, murmele ich. Dann lege ich mich schlafen, speichere ab und schalte die Konsole aus.