Organspende nach dem Tod

Sollte ich sterben kann man meinetwegen alles rausnehmen was noch zu gebrauchen ist, denn was soll ich nutzvolles verrotten lassen das anderen helfen kann? So kann ich dann wenigstens etwas nützliches in Gang setzen.

Genau so habe ich auch gedacht. Mittlerweile hat sich das aber relativiert. Man hat schon so viel von Schwarzmarkt und so gehört, dass Leute mit genug Kohle eher ein Organ ergattern als ärmere Leute. Desweiteren hätte ich das blöde Gefühl wenn ich mal im Krankenhaus landen sollte, und die sehen dass ich Organspender bin, naja........ dass sich dann meine Chance auf Heilung irgendwie rapide verringern könnte:rolleyes:
Klar will man ja irgendwie selbst auch dass einem geholfen wird wenn es nötig wäre, ach is alles irgendwie kompliziert.
 
Man hat schon so viel von Schwarzmarkt und so gehört, dass Leute mit genug Kohle eher ein Organ ergattern als ärmere Leute.

Der Schwarzmarkt findet aber nicht in Deutschland statt und bestimmt nicht in Europa. Die, die von dem Schwarzmarkt betroffen sind, das sind jene arme Länder die Du hier nennst. Denn da wird z.B. in Indien armen Menschen Geld geboten, um das sie eine Niere und Co spenden.

So etwas wird es in Deutschland aber nicht wirklich geben. Klar schwarze Schafe gibt es überall, aber so einfach wäre es in Deutschland jedenfalls nicht.

Desweiteren hätte ich das blöde Gefühl wenn ich mal im Krankenhaus landen sollte, und die sehen dass ich Organspender bin, naja........ dass sich dann meine Chance auf Heilung irgendwie rapide verringern könnte:rolleyes:

Das ist auch nicht der Wahrheit entsprechend. Heute sind die Auflagen so groß das mindestens zwei bis drei unabhängige Mediziner entscheiden müssen über Deinen Zustand, ob Du nun Hirntod bist oder nicht. Und jemanden Hilfe verwehren, das glaube ich nicht das dies einfach so möglich ist.

Im Normalfall, erfahren Mediziner meist recht spät auch erst ob jemand Organspender ist. Oder man wird als Angehöriger nur dann angesprochen, wenn wirklich keine Chance auf Heilung besteht.

Klar will man ja irgendwie selbst auch dass einem geholfen wird wenn es nötig wäre, ach is alles irgendwie kompliziert.

Ich bin ehrlich, ich möchte nicht die jenige sein, die irgendwann mal drauf wartet bis man dieses oder jenes Organ bekommt. Meist warten ja viele über 4 Jahre und mehr auf ein neues Organ. Auch das sollte man sich da mal wirklich vor Augen halten ob es dann nicht sinnvoll ist zu spenden.
 
Und wie stehst Du persönlich dazu? Hast Du Dir da schon mal Gedanken darüber gemacht oder hast Du schon mal da mit Deiner Frau darüber gesprochen?
Mit meiner Frau hab ich über sowas nicht gesprochen, da ich selber nicht weiß wie ich dazu stehe.
Im Prinzip ist es ne tolle Sache und ich würde es auch machen wollen, aber ich hab da irgendwie so eine innere Stimme in mir die sagt das ich das lassen soll.
Keine Ahnung warum.
 
Mit meiner Frau hab ich über sowas nicht gesprochen, da ich selber nicht weiß wie ich dazu stehe.
Im Prinzip ist es ne tolle Sache und ich würde es auch machen wollen, aber ich hab da irgendwie so eine innere Stimme in mir die sagt das ich das lassen soll.
Keine Ahnung warum.

Nun ja, klar ich kann es ja schon verstehen wenn es jemand nicht so will oder nicht so davon überzeugt ist. Aber zumindest muss man egal wie doof man sich in dem Moment vorkommt schon über solche wichtigen Dinge sprechen. Ebenso ist doch im Endeffekt das Gleiche wie mit der Patientenverfügung ob Du lebenslang zum Beispiel an Maschinen angeschlossen sein willst.

Das ist auch keine einfach Entscheidung. Aber ich hab schon gesagt das ich das nicht will. Mein Herr hier meinte dann aber er könne aber nicht so einfach das ok dazu geben zum abstellen. Von daher sollte man immer sowas im vornherein besprechen. Ich empfinde das schon als wichtig.
 
Woher kam bisher nur die geringe Bereitschaft in der Bevölkerung Organspender zu werden? Schließlich steht die Mehrheit dem Thema doch durchaus positiv gegenüber :confused: Aber mit dem neuen System haben ja vielleicht mehr Leute die Chance, sich zu beteiligen.
 
Hm des öfteren war es bei mir auch schon Gedankengut gewesen. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen.
Wenn sie noch irgendwas von mir/ meinen Apparaturen/Gedärmen/Innereien gebrauchen können nach meinem
Ableben so können sie es ruhig haben soweit es jemanden helfen kann. Warum auch nicht ich brauch sie dann
nicht mehr. Und wenn es wem hilft so tu ich noch was gutes auch wenn ich ma nicht mehr bin. :):hoch:
 
Woher kam bisher nur die geringe Bereitschaft in der Bevölkerung Organspender zu werden? Schließlich steht die Mehrheit dem Thema doch durchaus positiv gegenüber :confused:
Das habe ich bisher auch nicht wirklich nachvollziehen können. Vielleicht war es den meisten bisher einfach zu umständlich, sich einen Schein ausstellen zu lassen. Oder es liegt am mangelnden Vertrauen gegenüber Ärzten. Nach dem Motto: Wenn ich Organspender bin, kann es doch gut sein, dass sich Ärzte nicht mehr ins Zeug legen, um mein Leben zu retten. Und es gibt da natürlich auch eine Hemmschwelle, was das Thema selbst betrifft. Man redet nicht gerne über den Tod, auch wenn es letztlich unumgänglich ist.

Ich selbst habe noch keinen Ausweis, werde mir aber einen zulegen. Sehe es ähnlich wie viele; wenn ich nicht mehr bin, brauche ich meine Organe nicht mehr. Und weil ich eingeäschert werden will, kann man mir vorher ruhig alles entnehmen, was anderen Menschen helfen könnte.
 
Das habe ich bisher auch nicht wirklich nachvollziehen können. Vielleicht war es den meisten bisher einfach zu umständlich, sich einen Schein ausstellen zu lassen. Oder es liegt am mangelnden Vertrauen gegenüber Ärzten. Nach dem Motto: Wenn ich Organspender bin, kann es doch gut sein, dass sich Ärzte nicht mehr ins Zeug legen, um mein Leben zu retten. Und es gibt da natürlich auch eine Hemmschwelle, was das Thema selbst betrifft. Man redet nicht gerne über den Tod, auch wenn es letztlich unumgänglich ist.

Ich selbst habe noch keinen Ausweis, werde mir aber einen zulegen. Sehe es ähnlich wie viele; wenn ich nicht mehr bin, brauche ich meine Organe nicht mehr. Und weil ich eingeäschert werden will, kann man mir vorher ruhig alles entnehmen, was anderen Menschen helfen könnte.

Ich glaube, das ist eine durchaus realistische Einschätzung der Situation :) Es scheint hier auch oft eine Ambivalenz zwischen dem, was gesagt wird, und dem, wie gehandelt wird, zu geben.

Wie ich außerdem aus vielen Beiträgen herauslese ("wenn ich nicht mehr da bin"), ist die mehrheitliche Ansicht eigentlich ziemlich stoisch:):

"Sagt aber einer, er fürchte den Tod ja nicht deshalb, weil er Leid bringt,
wenn er da ist, sondern weil sein Bevorstehen schon schmerzlich sei, der
ist ein Tor; denn es ist doch Unsinn, dass etwas, dessen Vorhandensein
uns nicht beunruhigen kann, uns dennoch Leid bereiten soll, weil und
solange es nur erwartet wird!
So ist also der Tod, das schrecklichste der Übel, für uns ein Nichts:
Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht
mehr. Folglich betrifft er weder die Lebenden noch die Gestorbenen, denn
wo jene sind, ist er nicht, und diese sind ja überhaupt nicht mehr da." (Epikur/ Der Tod ist ein Nichts)

Da der Tod mich nicht mehr tangiert, weil ich ja nicht mehr existent bin, kann es mich auch nicht kümmern, was mit meinem leblosen Körper geschieht...so ähnlich formuliert.
Wenn ich mich richtig entsinne, wäre sogar die Organspende den Stoikern zufolge etwas Ehrenvolles. Vielleicht ist ja die stoische Ruhe genau die richtige Einstellung, mit der man an das Thema Organspende herangehen sollte :)
 
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Der Schwarzmarkt findet aber nicht in Deutschland statt und bestimmt nicht in Europa. Die, die von dem Schwarzmarkt betroffen sind, das sind jene arme Länder die Du hier nennst. Denn da wird z.B. in Indien armen Menschen Geld geboten, um das sie eine Niere und Co spenden.
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In Deutschland gibts sowas nicht?

Organspende-Skandal an Göttinger Uniklinik

Wer sagt denn dass sowas nicht auch in anderen Kliniken passiert/ schon passiert ist?
Ich will ja keinesfalls damit sagen dass so etwas die Regel ist.
Aber dass allein diese eine Person 25 Fälle bevorzugt hat lässt mich da schon grübeln.
Wenn ich mich schon als Spender bereit stelle würde ich schon ganz gern wissen dass der, der es am dringensten brauch auch bekommt und nicht irgendein reicher Fatzke der mit den Scheinen wedelt.
Das ist eine Riesen- Sauerei und ich will nicht wissen wie viele Menschen dadurch gestorben sind.
 
Tja. Es gibt kein Verbrechen, egal wie gestört und verwerflich es ist das nicht irgendwann und irgendwo begangen wurde. Nichtsdestotrotz hoffe ich das es nach meinem Ableben nicht geschieht, auch wenn ich darauf keinen Einfluss mehr habe. Es sollten die jenigen bekommen die es brauchen, nicht die die es bezahlen können und noch Honorare geben, während ärmere sterben.
 
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