"Entwicklungshilfe":
Das Hauptproblem mit der Entwicklungshilfe in Afghanistan ist nicht einmal, dass bislang deutlich weniger ausbezahlt wurde, als ursprünglich zugesagt worden war. Vielmehr wandert ein Großteil der Gelder zurück in die Taschen westlicher Wiederaufbaukonzerne oder wird für sicherheits- relevante Ausgaben teils sogar zur direkten Unterstützung der Aufstandsbekämpfung
zweckentfremdet. So bleibt für humanitäre Ausgaben wenig bis kein Geld mehr übrig.
Zugesagte Gelder 2002-2008: 25 Mrd. Dollar
Ausbezahlte Gelder 2002-2008: 15 Mrd. Dollar (davon Deutschland: 767,8 Mio. Dollar von versprochenen 1226 Mio. Dollar)
Anteil des Geldes, das direkt in die Taschen westlicher Firmen zurückwandert („gebundene Hilfe“):
40% (laut Oxfam) bis 90% (laut „Center for Strategic and International Studies“).
Ausgaben sämtlicher Geberländer zwischen 2002 und 2006 für Nahrungs- und Gesundheitsprogramme: 433 Mio. Dollar.
Afghanische Wirtschaft:
Afghanistan wurden im Rahmen der Besatzung neoliberale Wirtschaftsreformen verordnet. U.a. die weitgehende Abschaffung von Schutzzöllen, die umfassende Privatisierung von Staatsbetrieben und Steuerbefreiungen für vier bis acht Jahre für investierende westliche Konzerne. Afghanistan sei „eine der offensten Volkswirtschaften überhaupt“, so das „Bundesamt für Außenwirtschaft“.
Die verordneten Privatisierungen führen darüber hinaus zu Massenentlassungen und tragen damit zur hohen Arbeitslosenquote (
40% der afghanischen Bevölkerung!) bei.
Laut einer USD-Militärstudie vom Oktober 2009 stehen lediglich 10% des afghanischen Widerstands den Taliban (oder gar Al-Kaida) nahe. Einer Oxfam-Umfrage vom November 2009 zufolge sehen 70 Prozent der Befragten in Afghanistan Armut und Arbeitslosigkeit (
61% der Bevölkerung sind unterernährt) als Hauptursache für den andauernden bewaffneten Konflikt in ihrem Land.
All diese Dinge bringen den Menschen in Afghanistan keinen Vorteil während westliche Firmen sich die Taschen vollstopfen.
Und das soll nicht von langer Hand geplant sein?
Also bitte X Broster...versuch hier ja nicht dem Pastor das beten bei zu bringen!
Doch ich erkläre (und beantworte) dir auch gern noch deine anderen Fragen:
Deutschalnd und Kriegbeteiligung:
Für deutsche Soldaten besteht – bislang noch - die Einschränkung, dass sie fast ausschließlich im Norden eingesetzt werden dürfen, während der Großteil der Kampfhandlungen im Süden und Osten stattfindet. Vor diesem Hintergrund wird v.a. von US-Seite immenser Druck auf die Bundesregierung ausgeübt, nicht nur mehr Soldaten zu entsenden, sondern diese auch in die stark umkämpften Gebiete zu schicken. Die Bundesregierung wäre dem wohl schon längst nachgekommen, wäre die Ablehnung hiergegen in der Bevölkerung nicht überwältigend.
Aus diesem Grund vergrößert sie schrittweise den deutschen Kriegsbeitrag.
69% der Menschen in Deutschland sind gegen einen deutschen Militäreinsatz in Afghanistan.