Despair schrieb:
Für meinen Geschmack haben diese "Special Effects"-Filme ab "Matrix" ihren Zenit überschritten (wobei mir der erste Teil der "Matrix"-Trilogie noch sehr gut gefallen hat).
Völlig richtig, wie auch der ganze Rest deines Beitrages, dem ich uneingeschränkt zustimme. Deshalb schrieb ich ja, daß wir uns bereits mitten in einem Wandel befinden. Die Schraube des immer mehr an immer haarsträubender, völlig inhalts- und seelenloser Computeraction ist hoffnungslos überdreht und führt selbst beim extremsten Zielpublikum zu immer größeren Ermüdungserscheinungen und einem Übersättigungseffekt. Das kann und wird so nicht weitergehen, womit schon jetzt ein "Back to the Roots"-Bemühen deutlich erkennbar ist. Das was wir bei den von dir angesprochenen jüngsten Action-Overkills miterleben, ist das Röcheln einer aussterbenden Art. Hoffentlich!!!
deadlyfriend schrieb:
Ich halte meine Beispiele sogar für äußerst gut. Du hast sie nur nicht so ganz verstanden.
Doch habe ich, aber du scheinbar meine Antwort nicht. Ich habe dir ja Recht gegeben, nur dann ein wenig differenziert. Tut mir leid, wenn das nicht so angekommen ist. Doch bleibe ich natürlich dabei, daß einzelne Genres und eine komplette marktübergreifende Entwicklung zwei paar Schuhe sind.
Das liegt aber nicht an Star Wars sondern ganz einfach am einfältigen Geschmack des Publikums.
Absolut richtig. Da und auch noch in vielen anderen Punkten sind wir uns ja völlig einig, was du momentan nur nicht ganz erkennen möchtest. Du versteifst dich im Moment leider nur zu sehr auf die Verteidigung deines Star Wars-Gesichtspunktes und den Versuch, die eventuelle Richtigkeit meines Rückschlusses auch nur annährnd in Betracht zu ziehen. Dabei liegen wir in der Gesamtbetrachung nur unwesentlich auseinander. Genauso wie in unserem allgemeinen Filmgeschmack.
Natürlich ist das Publikum der Hauptschuldige, das ist doch absolut klar. Teilweise vielleicht auch noch diverse Medien, die jeden neuen Action-Overkill in einem ungesunden Maße gehypt haben. Das sind Mechnismen, die sich gegenseitig hochschaukeln. Die Filmindustrie bedient natürlich den Geschmack der breiten Masse und man kann es ihr nicht einmal wirklich verdenken. Das der Massengeschmack alles andere als gut ist, erkennt man ja am stetig zunehmden Verfall des TV-Programms. Hier bekommst du doch nur noch in kleinen Nischen, die zumeist spät nachts geöffnet werden, noch etwas ansehnliches geboten. Der Rest ist Verblödung pur.
Mit oberflächlich meine ich die Qualität eines kompletten Witschaftszweigs an einem einzigen Film festzumachen. da gehört wesentlich mehr dazu.
Ich habe das, was du mir immer wieder unterstellst, nicht gemacht. Der gesamte Kontext ist viel umfang- und facettenreicher, daß habe ich auch deutlich darzustellen versucht. Leider bin ich damit bei dir nicht durchgedrungen. Aber die Initialzündung lieferte Star Wars, wenn vielleicht auch unfreiwillig und nicht vollständig beabsichtigt,
Ich bleibe bei der Überzeugung das nicht ein Film alles verändern kann. Nur das Publikum kann das. Wenn es dem SE Kino nach ein paar Jahren den Rücken zugewendet hätte wäre alles anders gekommen.
Wie gesagt, absolut richtig. Dann wäre es eine Zeiterscheinung geblieben und hätte keine Entwicklungsänderung eingeleitet. Wie eben die diversen von dir genannten Genres, die nach einer gewissen Bestandszeit wieder in ihre Nischen verschwanden. Doch Star Wars war es, der das große Effekt-Kino einleitete. Das dieses zu einem Monster mutierte, ist natürlich nicht die Schuld von Star Wars, was ich auch nie behauptet habe. Da kommt dann eben wieder das Publikum ins Spiel, das nach immer mehr verlangte und von der Filmindustrie natürlich mehr als bereitwillig bedient wurde. Dadurch entstand eine fatale Wechselwirkung, die zu diesen immer schlimmeren Auswüchsen führte.
Das Star Wars einen Impuls gab ist unbestritten. Wäre es aber nicht Star Wars geworden wäre es halt ein anderer Film gewesen.
Du sagst es. Genau das wäre passiert und wir würden vielleicht jetzt dasitzen und über "XY" diskuttieren, den ich als Impulsgeber genannt hätte. Deshalb nimm die Nennung von Star Wars doch nicht so furchtbar persönlich und konzentrier dich doch lieber auf meine Aussage, die dahinter steht. Denn dann liegen wir in unserer Betrachtungsweise gar nicht mehr so weit auseinander. Womit sich der Kreis schließt und wir das Ganze jetzt auch (jedenfalls für den Moment) auf sich bewenden lassen sollten. Denn wir sind schon viel zu lange OT, was ich wirklich nicht bezwecken wollte. Es wird sich bestimmt im Rahmen des neuen Forums eine Nische finden, in der wir das Thema bei Bedarf nochmal aufnehmen können.
LivingDead schrieb:
Betrachtet man jedoch das aktuelle Kinoprogramm, so finden sich neben Filmen wie Eragon oder Nachts im Museum, auch wahre Perlen wie Babel oder Prestige, die auch abseits des Mainstream, ohne große Effekte begeistern, und dazu auch noch eine namhafte Darstellerriege vorzuweisen haben.
Stimmt. Und diese Filme werden in den letzten Jahren immer mehr und vor allem, was ganz wichtig ist, immer erfolgreicher. Genau das ist der Punkt, an dem ich meinen Optimismus für die Zukunft des Films festmache.