Mir persönlich ist VOLLKOMMEN egal, warum jemand Solidarität zeigt.
Dann ist es auch völlig in Ordnung, wenn höhere Repräsentantenposten unseres Landes mit den Stimmen der AfD vergeben werden. Die Beweggründe und die erwarteten Folgen sind offensichtlich völlig irrelevant.
Deine Unterstellung, dass das hier aus falschen Motiven geschieht, kann ich auch nicht nachvollziehen.
Nicht? Das ist überraschend.
Denn dass man Solidarität zeigt, halte ich für notwendig um die Tat möglichst wirksam zu verurteilen. Vor allem in diesem Fall geht es ja um grundsätzliche Rechte.
Geschäfte werden geplündert, Menschen verletzt und getötet, Existenzen zerstört. Selbst die wenigen Habseligkeiten eines Obdachlosen wurden angezündet. Es geht offensichtlich nicht allen um grundsätzliche Rechte. Auf Konzerne beschränkt, geht es vielen um Geld. Deswegen endet die Solidarität dort, wo Geldeinbußen hingenommen werden müssen. Zeig mir die
Solidarität für Hongkong von Unternehmen wie Sony. Es gibt sie nicht. Bitte sei nicht so naiv zu glauben, dass die Motivation dahinter rein ist.
Wir leben leider nicht in einer von der realen Welt isolierten Blase und die Verwendung bestimmter Begriffe fällt da gleich auf. Das passiert mir insbesondere, wenn englische Begriffe in einem deutschen Forum fallen. Du schreibst ja selbst, dass diese Begriffe "neu konnotiert" wurden. Ab einem bestimmten Punkt sind sie dann leider kaum noch von ihrem üblichen Gebrauch/Umfeld zu trennen.
Ich schrieb auch, dass sie pervertiert wurden. Die Wortbedeutung ist nicht getrennt von seiner Herkunft und seinem ursprünglichen Sinngehalt. Möchtest du den Begriff einseitig bestimmen? Nur zu. Ihn als "rechten Kampfbegriff" zu klassifizieren und ihm damit jeden sinnvollen Beitragsgehalt nehmen zu wollen, wäre jedoch unangebracht. Dass es gute Gründe für Skepsis gibt, kann ich belegen. Drei Beispiele habe ich mit Blizzard, Disney und Sony bereits gegeben. Es ist nicht schwierig weitere zu finden.
In meinen Augen waren Videospiele schon immer politisch. Sie haben nur vielleicht bis vor einiger Zeit stets deine politische Position unterstützt bzw. repräsentiert oder einfach deine Position nicht kritisiert. Dass du dich jetzt daran störst, hat eben mit sehr viel mehr anderen Perspektiven oder Ansichten zu tun, die sich heute darin ausdrücken. Die muss man natürlich nicht immer teilen, aber mir liegt es fern sie grundsätzlich zu vermeiden - damit geht einem schon ein gewaltiger Teil der heute verfügbaren Spiele verloren.
Videospiele funktionieren nach ihren eigenen Regeln. Eine Eingliederung von Realpolitik ist unnötig und der Mehrwert fraglich. Was ist das Politische an Tetris? Super Mario? Mario Kart? Crash Bandicoot? Es braucht keine politische Agenda mitzuschwingen, um ein Spiel zu etwas zeitlosem zu machen.
Selbst "apolitisch zu sein" ist übrigens auch schon wieder ein politisches Statement
Ein eleganter Ausweg. Diesen Weg gehe ich allerdings nicht mit. Diese Logik ist fehlerhaft. Keine Partei zu ergreifen ist keine eigene Partei.
Einen Zwang zu einem politischen Statement sehe ich aber auch nicht. Es gibt aber meistens eines, ob man will oder nicht...
Niemand ist gezwungen, völlig richtig. Immer, wenn moralische Entscheidungen in Spielen viele virtuelle Leben beeinflussen würden, ist es im Grunde genommen politisch. Das ist aber nicht der politische Einfluss, gegen den ich mich ausspreche. Das möchte ich deutlich machen.