Sonys Beitrag an der Entwicklung der Xbox360
Mitte der 90er Jahre kam mit der Playstation 1 ein Grafik-Kraftwerk auf den Markt, das sowohl Kinder als auch Erwachsene mit Top Spielen vor den Fernsehern fesselte. Die PS1 war ein großer Erfolg und verkaufte sich mehr als 100 Millionen mal. 2000 setzte sich der Erfolg mit der PS2, welche noch wesentlich mächtiger war, fort.
Für das System der 3. Generation wollte Sony eine völlig neue Kern-Architektur. Der Entwurf eines solchen Chips ist allerdings sehr kosten- und zeitaufwendig, sodass sich das Unternehmen 2001 entschloss, mit Toshiba und IBM eine Partnerschaft einzugehen. Der so genannte Cell Prozessor war geboren.
Die 3 Partner verpflichteten sich zu Investitionen in Höhe von 400 Millionen Dollar, die für eine 5 jährige Entwicklung kalkuliert waren. Zusätzlich kostete die Errichtung zweier Produktionsstätten Millionen. Ziel war es, bereits Ende 2005 die Playstation 3, incl. dem neuen Chip, auf dem Markt zu bringen.
Microsoft kam ins Spiel: Das Unternehmen aus Redmond bat IBM im Spätsommer 2002, den Chip für ihre damals noch unbenannten Konsole zu entwickeln. 2003 zeigte IBM dem Sony Rivalen Microsoft Spezifikationen des in der Entwicklung stehenden Cell Chip. Microsoft war interessiert und gab IBM den Auftrag für die Entwicklung eines eigenen Chips, der auf die Architektur des von IBM und Sony entwickelten Cell aufbaute.
Ein Bruch der Vereinbarungen: Die 3 ursprünglichen Partner hatte zwar beschlossen, dass der fertige Cell Chip an weitere Kunden verkauft werden könne, es sollten dagegen keine Teile des Chips vor Beendigung der Entwicklung verkauft werden, und schon gar nicht an Sonys größten Rivalen im Konsolen-Geschäft.
Das Ergebnis: Sonys Entwicklungsgelder flossen in die Schaffung einer der wichtigsten Komponenten der Xbox360. Die weitere Entwicklung des Xenon Chips fand unter Ausschluss von Sony und Toshiba, aber auf der Grundlage des Cell Chips statt.
Es kam noch schlimmer: Beide Prozessoren wurden rechtzeitig fertig. Allerdings gab es bei der Produktion des Cell Chips Probleme. Microsoft war etwas weitsichtiger und schaffte Produktions-Kapazitäten bei externen Firmen. Das Ergebnis: Microsoft konnte 6 Wochen vor der Konkurrenz mit dem neuen Chip arbeiten, der auf der Grundlage von Sonys Entwicklung entstand. Aufgrund verschiedener weiterer Verzögerungen kam die PS3 erst 1 Jahr später auf den Markt.