Ich beobachte die GA seit der Erstausgabe. Hatte sie anfangs auch kurz im Abo, sie dann etwas aus den Augen verloren und bin jetzt seit einigen Ausgaben (über meine Begeisterung für die neue Play3) unregelmäßig dabei. Grundsätzlich finde ich, dass das Magazin nie besser war, als zur Zeit. Und es gab ja schon einige Konzeptänderungen. Mein Problem mit der GA ist ein eher grundsätzliches. Vom Verlag wurde es platziert, um den Massenmarkt über Kampfpreis und Gelegenheitsspieler-Ansprache zu knacken. Den Erfolg des Springer-Laienmagazins vor Augen. Das ist (bisher) nicht gelungen. Nun steht das Mag irgendwo zwischen den Welten. Das Anzeigenaufkommen in der aktuellen Ausgabe ist, gelinde gesagt, erschreckend. Inhaltlich finde ich mich als Spielekenner sehr gut wieder. Redaktion und Heftaufbau sind locker konkurrenzfähig gegenüber Hochpreis-Magazinen. Nur wird die potenzielle Leserschaft nicht ansatzweise abgerufen. Geklammertes Heft + DVD für 2,99 €. Als uninformierter Zocker würde ich die GA am Kiosk nicht in die Hände nehmen. Meine ehrliche Meinung ist, dass das Magazin im derzeitigen Marktumfeld nur dauerhaft überlebensfähig ist, wenn es sich für einen Weg entscheidet. Entweder über Niedrigpreis ran an die wiisierten Gelegenheitsspieler, oder echte Konkurrenz im Hardcore-Bereich (dann aber mit klebegebunden Edel-Design ala Play3, eventuell sogar in Fusion mit diesem Partner-Magazin). Mir persönlich wäre letzterer Weg natürlich lieber, neue Käuferschichten spricht man damit aber nicht an.
Übrigens sieht die aktuelle IVW-Politik von CyPress für mich sehr bedenklich aus. Außer von „DVD Vision“ gibt’s hier keine Zahlen mehr. Was das für die Anzeigenpreise bedeutet, muss ich wohl nicht näher erläutern. Nun maße ich mir sicherlich nicht an, diese Verlagsentscheidung ernsthaft zu kritisieren. Diese Interna kann ich als Leser wirklich nicht kompetent beurteilen. Aber die Außendarstellung leidet…
Auch der Internetauftritt des Verlags (ich meine die Verlagsseite, nicht Cynamite) lässt viel zu wünschen übrig. Eine Vielzahl von veralteten Angaben in den Heftprofilen (Anspielungen und Darstellungen zu „play“, „OPM2“ und „DVD aktuell“ und inaktuelle Auflagenzahlen). Da werden Anzeigenkunden mit etwas Branchenkenntnissen absolut abgeschreckt. Ich würde eine solch wackelige Werbeplattform nicht auswählen (es sei denn, ich biete Handy-Downloads an…).
Der Vorteil von CyPress ist doch, dass sie qualitativ gute Magazine herausbringen. Getragen selbstverständlich von sehr guten Mitarbeitern. Jetzt muss der Verlag aber auch mal ein bisschen ranklotzen, sonst wirds noch stürmischer auf der rauen Games-Mag-See.