Ich bin nun auf der PS4-Open Beta (1x abgestürzt) mit dem Chevrolet Camaro SS von Detroit über New York und Washington (ein Katzensprung) durch den Grand Canyon bis nach Las Vegas gefahren (reine Fahrzeit ohne Einführung ca. 1h).
Erstens muss ich sagen, das Spiel sieht auf der PS4 wesentlich besser aus als auf der Xbox One. Vor allem ist das Kantenflimmern auf der PS4 deutlich weniger auffällig, die Weitsicht ist höher und es gibt eine bessere Beleuchtung (Lens Flare Effekt). Die Bildrate dürfte auf beiden Konsolen so um die 30fps betragen.
Zweitens schwankt die Grafikqualität im Spiel (auf beiden Konsolen) deutlich. Die Fahrt durch den George Washington National Forest besteht aus tausenden von geklonten Tannen (laaangweilig), während der Gand Canyon schon echte Postkartenansichten bietet und genauso groß ist. Das mag in der Natur vielleicht auch so sein, aber im Spiel fallen die Gebiete von der allgemeinen Qualität sehr unterschiedlich aus. Sehr detaillierte kleinere Städte wie z.B. Santa Fee machen wirklich was her, aber wenn man auf einem nicht enden wollenden Highway durch Texas fährt, kommt rein optisch einfach lange Weile auf.
Nun gut, es ist noch eine Beta-Version, aber viel wird sich da wohl nicht mehr ändern. Die Städte sehen allesamt bombastisch aus! Meine persönlichen Highlights waren bisher New York und Las Vegas (bei Nacht) und Washington, was mich gleich an das gute alte PGR 2 erinnert hat. Naja, eigentlich sind alle Großstädte super gelungen. L.A. ist auch schon eine Reise wert, man fühlt sich dank Midnight Club und GTA V gleich heimisch, auch wenn man noch nicht selber da war.
Es gibt zwar sehr lange Tag- und Nacht-Wechsel, aber Regen und Schnee fehlen leider komplett. Zumindest den Regen vermisst man spätestens einer nach Runde Forza Horizon 2.
Die Spielwelt wirkt unglaublich groß, aber wenn man genauer hinschaut sind es i.d.R. nur die großen Entfernungen zwischen den Städten. Die Städte selbst sind auch groß, aber natürlich nicht so groß wie im Original. Naja, schwer zu beschreiben. Die USA im Spiel ist schon groß, aber wirkt manchmal wie eine Modelleisenbahn-Platte, wo alle Wege recht übersichtlich und klar vorgegeben sind.
Was mir gut gefallen hat war die Tatsache, dass das Spiel sehr Einzelspieler-freundlich zu sein scheint. So gut wie jedes Event oder Herausforderung kann man auch gegen KI-Gegner fahren. Dazu kommen die Ubisoft-typischen Sammelaufgaben, z.B. Radarschüsseln entdecken, um Gebiete freizuschalten und neue Events auf der Map anzuzeigen (Assassin's Far Cry lässt grüßen!). Die machen hier aber Sinn, denn bereits erkundete Gebiete werden auf der Map topografisch aufgedeckt (Google-Earth bzw. Driver: San Francisco lassen grüßen), danach kann man jeden Ort via Schnellreise (hier Blitzreise genannt) jederzeit wieder besuchen.
Positiv fand ich auch den Ansatz bekannte Rennstrecken wie Laguna Seca, Sebring International Raceway oder Pikes Peak mit ins Spiel einzubauen. Da ist für jeden Racer was dabei, von der 90'er Rallye-Klitsche über Geländemonster bis zum Hypercar.
Zum cruisen ist das Spiel allemal geeignet. Es gibt unheimlich viel zu entdecken. Hoffentlich gibt's in der finalen Version auch einen Fotomodus, alles andere wäre eine Sünde.
Wie gesagt, wenn die Mikrotransaktionen das Spiel nicht kaputtbomben, könnte das ein interessantes Open World-MMO werden, das man auch als Singleplayer in Ruhe genießen könnte - theoretisch.