Road to Perdition
Ein visuell bestechender Gangsterstreifen, der durchaus zu den Besten seiner Gattung gezählt werden darf, auch wenn er nicht die emotionale Wucht eines "Paten" erreicht. Die Schauspieler sind erstklassig besetzt und geben Bestleistungen ab. Mendes erlaubt sich keinerlei Patzer. Alles ist perfekt getimed und die Musikuntermalung grandios. So beweist Thomas Newman, der sich so langsam zu Mendes Hofkomponisten entwickelt, einmal mehr, dass er zu den Besten seines Fachs gehört.
9/10
Gangs of New York
Scorsese wurde oft vorgeworfen, dass er in seinem engagierten Werk etwas zu einseitig eine schon oft gesehene Rachestory vor historischem Hintergrund verwurstet und somit Tiefe in Sachen Story vermissen lässt. Tatsächlich bleibt Scorsese mit Gangs of New York hinter Meisterwerken wie Taxi Driver oder GoodFellas zurück, beweist aber einmal mehr, dass er zu den besten filmischen Erzählern Hollywoods gehört. Erstaunlich ist jedes mal, wie Scorsese es schafft eine ganze Epoche in 160 Minuten Film zu packen, ohne dass das Gezeigte gehetzt oder unglaubwürdig wirkt. Daniel Day-Lewis und DiCaprio spielen beide absolut grandios und geben ihren Rollen somit jenen Reiz, welche die simple Story absolut notwendig macht. Die Cameron Diaz, dessen Rolle in meinen Augen so unnötig ist wie ein Kropf ist, gibt sich solide, vermag aber keine Akzente zu setzen. Somit bleibt ein inhaltlich eher schwacher Scorsese-Streifen, der aber durch erzählerischer Rafinesse und genialen Schauspielern punktet. Die Musik von Howard Shore, wenn auch größtenteils eher subtil eingesetzt, besitzt durch das einschlägige Thema die nötige Wucht, um auch die tollen Bilder von Michael Ballhaus kongenial zu untermalen.
Ganz knappe 9/10