Gestern Abend angesehen:
Elizabethtown
Alles in allem ein guter Film, der es aber mit Crowes "Jerry Maguire", der aus dem gleichen Genre der "Liebes- & Lebensdramödien" stammt und dieses nahezu als Referenzwerk anführt, insgesamt nicht aufnehmen kann.
Das liegt vor allem an den blassen Hauptcharakteren. Denn schauspielerisch überzeugen mich Bloom und Dunst nicht wirklich. Sie füllen die Rollen eben aus, aber sie markieren und personifizieren sie meiner Meinung nach nicht. Sie wirken insgesamt austauschbar, allen voran Kirsten Dunst.
Ich bin generell kein Fan ihrer Schauspielerei und finde, dass sie in Hollywood hochgradig überschätzt wird. Wenn ich mir zum Bleistift vorstelle, wie eine schnucklige Brittany Murphy, eine famose Scarlett Johansson oder eine wundervolle Natalie Portman diese Rolle ausgefüllt hätten, kommen mir die Freudentränen! Dunst hingegen strahlt keinen Charme aus, hat null Charisma und ist alles andere als eine "geile Sau"! Ihr Lächeln ergreift mich nicht, ihr Aussehen haut mich nicht um und ihre Mimik ist stellenweise lächerlich überzogen. Naja, soviel zu meiner persönlichen Abneigung gegenüber Kirsten Dunst.
Orlando Bloom macht seine Sache zwar etwas besser, drückt aber der Rolle ebenfalls keinen eigenen Stempel auf. Der leicht trübsinnige Blick, den er routinemäßig aufsetzt, ist wahrlich nichts Besonderes. Da könnte ich mindestens zwei Dutzend Hollywood-Akteure aufzählen, die diesen einfach besser und vor allem intensiver draufhaben. Dennoch steht ihm auch diese "normale" Rolle ganz gut. Es tut gut, Bloom mal nicht Pfeile schießend oder Schwerter schwiegend im Film zu sehen. Auch wenn ihm die Rolle des zurückhaltenden Kriegers besser zu liegen scheint...
Die Story an sich ist wunderbar! Crowe kann nunmal wundervolle Geschichten erzählen und lässt den Zuschauer tief in bunte Bilder und untermalende Musik abtauchen. Gerade der finale Roadtrip von Drew ist ein audiovisueller Geniestreich! Außerdem gibt es einige gelungene tragisch-komische Szenen mit dem großartigen Alec Baldwin, der um die bevorstehende Kündigung Drews herrlich herumredet, oder der famosen Susan Sarandon, die auf Mitchs Trauerfeier zur Hochform aufläuft.
Diese Szenen sind es auch, die dem Film Rückgrat geben und ihn stärken. Manchmal mögen sie etwas überzogen kitschig wirken, aber das stört bei Crowes Filmen nicht wirklich. Trotz zweier schwachen Hauptdarsteller entpuppt sich so ein durchaus sehenswerter Film mit vielen guten Ideen. Ein komplettes Feuerwerk über die Liebe und das Leben, wie es eben eingangs erwähnter "Jerry Maguire" geradezu perfekt abfackelt, lässt Crowe hier nicht vom Stapel. Doch er beweist einmal mehr seine zauberhafte Inspiration zum Alltäglichen und dem, was es so besonders machen kann. Mit besseren Hauptdarstellern wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen.
Wertung: 7/10