Heute bin ich von meiner Dienstreise in die USA wieder zurückgekommen. Auf dem Hinflug am Montag und dem Rückflug von gestern auf heute habe ich mir einige Filme angesehen, die ich bisher nicht kannte…
Her
In diesem Film geht es um den seit inzwischen 1 Jahr geschiedenen Mann namens Theodor. Er hat immer noch Probleme die Scheidung zu akzeptieren und schafft es nicht eine neue Beziehung zu einer anderen Frau aufzubauen. Dann sieht er eines Tages den Werbespot eines Betriebssystems, das auf einer KI basiert. Er kauft und installiert es sich und hat fortan die charmante und (künstlich) intelligente Samantha in seinem Leben. Daraus entwickelt sich tatsächlich eine Liebesbeziehung, was einige Konsequenzen und Probleme mit sich bringt.
Die Story fand ich sehr gut erzählt und auch ein wenig traurig. Wer mit Dramen etwas anfangen kann und auch ein wenig von Technik begeistert ist, dem wird der Film bestimmt auch gefallen.
9/10
Lego – The Movie
Nach einem Drama sollte es auch etwas lustiges sein. Lego – The Movie kam da genau richtig! Was hier alles durch den Kakao gezogen wurde, ist mir als Nerd natürlich gut bekannt (ja, ich habe sogar selbst mal so einen blauen Lego-Astronauten besessen als ich klein war!). Viel verraten will ich aber nicht, da man bei dem Film schnell gespoilert werden kann. Nur so viel sei gesagt: Die Geschichte ist wirklich gut durchdacht und die Gags zünden.
8/10
Die Tribute von Panem
Oh meine Fresse! Ein Kumpel von mir ist TOTAL von dem Film begeistert. Keine Ahnung wieso! Vermutlich weil hier eine Frau die Hauptdarstellerin ist und dafür die Kerle die übliche „Dame in Not“-Rolle übernehmen müssen. Oder weil die Heldin stellenweise kotz-unsympathisch rüber kommt und man mit solchen „Underdogs“ ja sympathisieren soll…. Äh… Nein… Oder weil Shaky Cam im Dauereinsatz, auch da wo es keinen Sinn macht, so schön zum Kotzen anregt. Öh… Oder weil das Ende der Handlung so vorhersehbar war wie Schnee an Weihnachten… Also so mit 80% Wahrscheinlichkeit… Tendenz fallend, will Kaltfront ausfiel im Juli… Der Hammer war dann aber auch noch die Choreographie bzw. das Fehlen davon in den Kampfszenen. Ich war teilweise hoffnungslos überfordert und habe gar nicht kapiert, wer da mit wem und warum. Dazu noch die „Mädchen trifft Junge, darf aber nicht, weil muss anderen Jungen“-Story aus der Teenie-Kiste und fertig ist der Megaseller. Anders kann ich mir den Erfolg des Films kaum erklären. Die absolut unrealistische Handlung kann man nur schwer kritisieren, da es ja auf einem anderen Planeten spielt. Das glaube ich zumindest. Beweise gibt es aber nicht wirklich dafür. Nur haufenweise Zeug, das GENAU im richtigen Moment auftaucht und in unserer Welt nicht existiert. Quasi „Deus Ex Machina“ - Der Film. Oder kurz und knapp: Deus Ex Motherfucker!!! Jedenfalls ist das in meinen Augen ein Film, den man nicht gesehen haben muss… Die „Medien-Kritik“ in dem Film wird ebenfalls durch das Spektakel erstickt, aus dem der eigentliche Film besteht. Das wäre so als würde man Big Brother 1:1 nachdrehen, um Big Brother zu kritisieren.
4/10
Frozen
Dieser Animationsfilm erzählt eine Variante der Geschichte der Schneekönigin. Dazu kommt der für Disney Filme wie „Rapunzel – Neu verföhnt“ typische Humor und fertig ist ein 3D Animationsfilm, der sich (mit Schnee) gewaschen hat. Die Story ist zwar recht simpel, aber sie tut etwas, was mir richtig gut gefällt: Sie zieht das gerade für Disney typische Klischee von „Liebe auf den ersten Blick“ mal RICHTIG heftig durch den Schnee. Logiklücken gibt es dann noch haufenweise in der Handlung, aber die kann ich bei dem unterhaltsamen Gesamtwerk auch verschmerzen.
8/10
Die Tribute von Panem – Catching Fire
Zwischen der Hin- und Abreise habe ich mit dem Kumpel, der den ersten Film so toll fand, Mails ausgetauscht. Er meinte, der erste Film sei der beste Film, den er in den letzten Jahren gesehen hat. Da ich genau anders dachte, war ich mir fast sicher, dass mir der zweite Film weitaus besser gefallen müsste. Dem war dann auch tatsächlich so! Technisch und von der Choreographie her ist der zweite Film SEHR viel besser gemacht. Die Story übersteigt dann auch das „Mädchen trifft Junge“-Niveau um ein vielfaches, auch wenn das immer noch ein extrem zentraler Plotpunkt des Films ist/bleibt.
Leider ist auch wieder „Deus Ex Motherfucker“ mit von der Partie und es tauchen neue Elemente spontan auf und werden sofort eingesetzt. Oder wenig später wieder vergessen… Oder NOCH VIEL SCHLIMMER retro-aktiv eingebaut. Die letzten 5 Minuten des Films gehören dann für mich zum schlimmsten, was ich seit langem gesehen habe! Der Verräter-Plot in Film-Form? Yikes! Ich hasse diesen Plot! So unkreativ und vollkommen überzogen wie er hier eingebaut wurde, darf das einfach nicht sein. Es gab eigentlich nur eine nachvollziehbare Andeutung auf diesen Verrat, aber das ist bei einem 2,5 Stunden Film einfach viel zu wenig. Da wirkt der Verrat nur künstlich und aufgesetzt, wie er es meiner Erfahrung nach in den meisten Fällen tut.
Die Welt der beiden Filme wird für mich mit diesem Teil endgültig unglaubwürdig. So funktioniert einfach NICHTS! Wer schaut sich denn Spiele an, bei denen Leute durch den Spielfeldrand getötet werden. Oder die Regie jederzeit ALLE Teilnehmer mit einem Fingerschnipp töten kann und es auch tut. Da entsteht keine Spannung kein Drama. Das ist einfach nur noch öffentlich übertragener Mord. DAS sollte vielmehr für Aufstände sorgen als ein Handzeichen?!?
Technisch ist dieser Teil auf jeden Fall fortgeschritten. Story technisch macht er einiges im Laufe des Films besser, versaut es bei mir dann aber am Ende so grandios, dass ich dieselbe Wertung wie für den ersten Teil vergebe.
Nicht zuletzt wurde mir hier die Heldin NOCH SEHR VIEL unsympathischer als im erste Teil.
4/10