Hinweis: Ich habe die Englische Version.
Call of Duty 5: World at War
Ich war von Modern Warfare eigentlich ziemlich begeistert und so erwartete ich von CoD 5 dasselbe, wurde aber enttäuscht; extrem enttäuscht.
Leider denken die Entwickler nie daran, die langsam alte und dumme Formel (striktes Gameplay und haufenweises Über-den-Haufen-Geballer) durch etwas besseres zu ersetzen.
In Sachen Grafik hat sich nichts getan. Es ist akzeptabel für Next-Gen, für einen so linearen Shooter wie CoD aber, finde ich, dass mehr drin gewesen wäre. Explosionen sind schrecklich. Sound ist immer noch toll, man hört die Kugeln nur so an einem vorbeisausen.
Vom Multiplayer bin ich nicht begeistert. Einfach ein Geballere auf kleinen Karten ohne Taktik. Es gibt sehr viele unfaire Spieler und das trübt das Spielgefühl extrem. Rapid Firing, wildes Herumspringen, Granatenwerfen bis zum Umfallen und unlogische Kills, da das Spiel verzögert auf jede Konsole gebracht wird, gehören zum Alltag. Die Perks finde ich selbst auch beschissen, da sie das ganze noch unlogischer machen.
Nun noch zur Story: Das WWII Setting scheint offensichtlich doch nicht ausgedient zu haben und im Unterschied zu vielen anderen WWII Spielen scheint es hier noch was genutzt zu haben. Vom Setting sind die Missionen genial: Von Stalingrad über Okinawa bis auf den Reichstag in Berlin, das lässt sich sehen. Was die Entwickler daraus machen? Nichts! Dasselbe die ganze Zeit. Und hier kommt die grösste Kritik am ganzen Spiel: Es strotzt nur so von Brutalität und es ist mir persönlich zu hart. Wenn man in einer so kurzen Kampagne (ca. 4h) tausende Deutsche bzw. Japaner niederschiessen soll und das Töten auf brutalste Weise noch belohnt wird, finde ich, ist die Grenze des Zumutbaren langsam erreicht. Das Spiel stellt die Deutschen und Japaner nur so als Kanonenfutter dar, die getötet werden müssen, um das Leid der Welt zu beenden. Von den Taten der Russen oder Amerikaner wird nie was erwähnt und das Spiel ist gefüllt mit Ami- bzw. Russenpatriotismus und es zelebriert deren Handlungen und rechtfertigt das Töten tausender Soldaten, auch solchen, die sich ergeben haben (Soldaten, die sich ergeben, müssten theoretisch gefangen genommen werden) oder den zum Teil sehr jungen deutschen Soldaten (vllt. auch sogar Hitlerjugend-Soldaten) auf dem Reichstag. Die Schlussexekution hat mir dann den Rest gegeben und es hat mir gereicht. So was brauche ich persönlich nicht!
Als witzige Zugabe, nach dem Meistern der Solokampagne gibts noch einen Zombie-Mod drauf, ob der in der -D- Version drin ist, bin ich mir aber nicht sicher.
Fazit: Ein Spiel wie jedes andere CoD mit langsam alter Formel, einem verbuggten Multiplayer und einer zu kurzen und zu brutalen Story, welche den Krieg so authentisch wie noch nie aufnimmt und dies an den genial gewählten Schauplätzen wiederspiegelt. Definitiv nichts für schwache Nerven, denn es zeigt den 2. Weltkrieg in solch einer Härte, wie er noch nie von einem Spiel gezeigt wurde. Dies ist etwas positives sowie auch etwas negatives - wenn man aber dabei bleibt es sei nur ein Spiel, obwohl es nach mir den 2. WK ziemlich realitätsnah wiederspiegelt, dann ist dies zumutbar und trägt erhebliches zum Spielgefühl bei. Diesmal fühlt man sich mittendrin, statt nur dabei.
Es mag komisch sein, ich finde Saints Row 2 ein tolles Spiel, es ist auch sehr gewaltverherrlichend und doch kann ich es vertreten, denn die Gewalt unterscheidet sich. In Saints Row 2 bekommt man nie das Gefühl, man hätte es micht echten Leuten zu tun oder so etwas hätte einmal stattgefunden oder könnte es, und das ist der grosse Unterschied zu CoD: WaW.
- Für alle, die sich fragten, warum ich hier die Gewalt kritisiere, aber anderen Spielen eine so hohe Wertung gebe, die genau so gewalttätig sind. -