Auf forzamotorsport.net herrscht gerade ein regelrechter Shitstorm aufgrund des um Mikrotransaktionen entwickelten Karrieremodus, Selbst die Hardcore-Fans gehen auf die Barrikaden und das überrascht und freut mich.
Fassen wir nochmal zusammen:
- Der Karrieremodus wurde in seiner Struktur so verändert, dass es keine Preisfahrzeuge bei Levelaufstieg gibt. Bei Levelaufstieg gibt es Credits.
- In den Vorgängern gab es mehr Credits je weiter man im Level aufgestiegen ist. In Forza 5 sind es max, 31.500 Credits
- Die Herstelleraffinität wurde abgeschwächt. In vergangenen Forza-Games gab es Credits bei Levelaufstieg und zunehmende Rabatte bei Upgrades für die jeweiligen Hersteller. Letzteres fehlt komplett in Forza 5
- Es wurden sämtliche Optionen und Modi entfernt die es in den Vorgängern ermöglichten anders an Geld zu kommen. Auktionshaus und Storefront sind weg.
- Die Gewinne im Rivals Mode wurden ebenfalls abgeschwächt. Hier konnte man sich in Forza 4 ordentlich bereichern, in Forza 5 entsprechen Gewinne etwa denen der Singleplayer-Events (im Schnitt 7000 Credits).
- Der Freeplay-Mode in welchem man bisher mit jedem Auto des Spiels auf jeder Strecke fahren konnte (ohne eben Gewinne zu erhalten oder die Möglichkeit das Auto zu verändern) wurde so abgeschwächt, dass man nur noch eine begrenzte Auswahl an Fahrzeugen mieten kann. Logisch dass die begehrtesten Fahrzeuge des Spiels nicht im Freeplay-Modus verfügbar sind.
Laut Angaben der Spieler dauert es ca. 50 bis 60 Stunden um an die 6 Millionen Credits für den Lotus E21 zu kommen und die Angabe gilt auch nur dann wenn man mit höherem Schwierigkeitsgrad fährt und in der Grinding-Phase so gut wie nichts anderes kauft. Es gibt aber noch jede Menge andere Fahrzeuge die sich in ähnliches Preisregionen bewegen.
Alternativ kann man Tokens für echtes Geld kaufen. Hier scheinen die Preise je nach Land stark zu variieren. Preise von 32,50 Pfund, 70 € und 150 Dollar wurden genannt.
Der nächste Punkt ist die irreführende Werbung. Die Limited Edition wurde mit 1250 Tokens angekündigt, die es dem Käufer ermöglichen "instant access to any car in the game" zu erhalten. Dieser Satz stand in der Pressemeldung und ist auch auf der Verpackung der LE zu finden. Leider ist dies aber eine Lüge, denn die teuersten Autos kosten 6 Millionen Credits oder 10000 Tokens. Um also Zugriff auf ein x-beliebiges Auto zu bekommen, müssten mindestens 10000 Tokens in der LE sein.
Ganz klar irreführende Werbung und es scheint als würden Turn 10 und Microsoft die Beschwerden aussitzen. Nicht verwunderlich, 10000 Tokens hätten einen "Wert" von 70 Euro bis 150 Dollar. Auf keinen Fall wird Micorsoft die verschenken. Die haben offenbar geglaubt dass die Leute so blöd sind dass sie es nicht merken, genauso wie Microsoft wohl gehofft haben muss, dass es niemand merken würde wenn Tokens in den hochpreisigen Sparpaketen teurer sind als beim Kauf es kleinsten Pakets. Immerhin dazu hat sich Turn 10 geäußert. Es soll sich um einen Fehler gehandelt haben.
Quellen: forzamotorsport.net, neogaf.com, eurogamer.net u.a.
Microsofts Interpretation von Free-to-Play zieht sich fast durch das komplette First Party-Lineup. Mikrotransaktionen nach dem Smartphone-Game-Modell soll es auch bei Zoo Tycoon, Powerstar Golf, Crimson Dragon, Ryse usw. geben, lediglich in Dead Rising 3 gibt es keine. Killer Instinct, das eigentliche Free-to-Play-Game des Launch Lineups, läßt den Spieler nur einen bestimmten Betrag ausgeben bevor die Vollversion freigeschaltet wird. Das sind dann rund 20 €.
Bei Crimson Dragon (20 €) sollen Grinding und der Schwierigkeitsgrad das Weiterkommen ohne den Kauf von Upgrades mit echtem Geld derart unmöglich gemacht haben, dass das Spiel inzwischen einen Patch bekam.
Nur wenige Games-Seiten berichten darüber. Eurogamer hat einen längeren Artikel zum "Pay-to-Pay-to-Play-Modell" von Microsoft-Spielen online.