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Literarisches - Was lest ihr zur Zeit?

Wann kommt eigentlich die Fortsetzung von Die Stadt der träumenden Bücher?
 
Kann jemand was über Vaterland von Robert Harris sagen? Wird auch in der aktuellen PCPP im War Front Artikel erwähnt. Hat das jemand gelesen?
 
Eine sehr gute Frage murkks. Nach dem kleinen Verweis in der PCPP hatte ich mich jetzt auch umgeschaut, ob Vaterland etwas taugt.
Wenn ich nach den User-Rezensionen bei Amazon gehe, scheint es wirklich ein interessantes Buch zu sein. Allein das "Was wäre wenn..."-Szenario über Hitler-Deutschland hat schon einen gewissen Reiz. Aber eine klare Aussage kann ich eben auch nicht geben. Vielleicht in ein paar Wochen, wenn ich genug Zeit gefunden habe, es zu lesen.
 
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod...

Habe in den vergangenen 2 Monaten die ersten beiden Teile gelesen und bin begeistert. Der 3. Teil ist schon bestellt und wird demnächst verschlungen. Was Bastian Sick mit der deutschen Sprache anstellt ist schon genial. Im ersten Buch war besonders das Kapitel ''Italienisch für Anfänger'' und in Folge 2 der Abschnitt über E-Mails lesenswert. Letzte Woche war in der HAZ ja ein Interview, in dem er sagte, dass niemals diese Verkaufszahlen und die Popularität erreicht werden sollte. An alle die das Buch gelesen haben, empfehle ich, lest auch die Zwiebelfisch Kolumnen, da hat eine Ausgabe des Buches, einmal in der Woche.

mfg
 
vnv_chris schrieb:
Habe in den vergangenen 2 Monaten die ersten beiden Teile gelesen und bin begeistert. Der 3. Teil ist schon bestellt und wird demnächst verschlungen. Was Bastian Sick mit der deutschen Sprache anstellt ist schon genial. Im ersten Buch war besonders das Kapitel ''Italienisch für Anfänger'' und in Folge 2 der Abschnitt über E-Mails lesenswert. Letzte Woche war in der HAZ ja ein Interview, in dem er sagte, dass niemals diese Verkaufszahlen und die Popularität erreicht werden sollte. An alle die das Buch gelesen haben, empfehle ich, lest auch die Zwiebelfisch Kolumnen, da hat eine Ausgabe des Buches, einmal in der Woche.

mfg

sehr zu empfehlen, da haste absolut recht :hoch::hoch:
 
murkks schrieb:
Kann jemand was über Vaterland von Robert Harris sagen? Wird auch in der aktuellen PCPP im War Front Artikel erwähnt. Hat das jemand gelesen?
das Buch hatte ich damals gelesen als der Film rauskam. Eben weil es mich interessierte mit dem "was wäre wenn"
Eigentlich ist das Buch ein Thriller/Krimi wo es um Mord und Vertuschung geht. Wesentlich interessanter/spannender sind allerdings die "Nebensächlichkeiten" in diesem Horrorszenario. Es gibt in dem Buch ein Satz der treffender nicht sein kann, wenn man sich so manch heutiges öffentliches Auftreten einer Rechtspartei anschaut, in bezug auf den Holocaust. Es liest sich gut, vorallem werden Grossteils keine Fantasienamen erfunden sondern damalige NSler mit einbezogen in "Germania"
 
murkks schrieb:
Kann jemand was über Vaterland von Robert Harris sagen? Wird auch in der aktuellen PCPP im War Front Artikel erwähnt. Hat das jemand gelesen?
Jup, ist aufjedenfall lesenswert. Allein schon wegen dem Szenario, und weil am Ende mein Schulort erwähnt wird :ugly:
@Vitek: Die Empfehlung kommt auch von Minsc ;)
 
Der deutsche Pratchett gibt Gas!

Soooodeeeleee...
Ich habe in kürzester Zeit das 700-Seiten-Gottwerk Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär gelesen und was soll ich sagen? Atemberaubend schön! Ein absolut wahnsinnig guter Roman und ein fantastisches, lustiges und rührendes Märchen.

Der kleine Blaubär ist mir so ans Herz gewachsen, das Buch hätte auch nochmal 700 Seiten mit den anderen 13 1/2 Leben haben können. Moers ist für mich ein wenig der deutsche Pratchett. Soviele geniale Ideen und so liebevolle Charaktere, soviele schöne Details ohne zu übertreiben, so herrlich übertrieben ohne langweilig zu werden, so schön abstrus und so sagenhaft verrückt und irre hübsch.

So...

Worum also geht es?
Der kleine Blaubär findet sich eines Tages in einer Nußschale schwimmend auf dem offenen Meer und weiß überhaupt nicht, wie er dorthin gekommen ist. Und schon dümpelt er auf die erste Katastrophe seines ersten Lebens zu: Den Malstrom!
Blaubär (er hat keinen Namen) wird natürlich gerettet... sonst wär das Buch ziemlich kurz, gelle? Und ab da erlebt er die herrlichsten Abenteuer. So richtig schön bekloppt erzählt, wie das ganze Seemannsgarn, das man von dem alten Seebären kennt. Aber nicht als Kinderbuch, sondern auch als Erwachsenen-Geschichte.
Hilfe bekommt er stets vom alten Professor Nachtigaller, einem (verrückten?) alten Kauz mit 7 Gehirnen.
Dieses Buch hat alles! Drama! Komödie! Liebe! Alles! ALLES!

Ich empfehle jedem, der unbedingt mal wieder abtauchen will, den Alltag vergessen möchte und ein paar schöne und auch lustige Momente gut gebrauchen kann, dieses buch zu lesen. Dringend!

10/10
 
Rumo und die Wunder im Dunkeln - von Walter Moers
**
Die Geschichte dreht sich um den aus „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ bekannten Wolpertinger, den der gute Kapitän vor dem Plattgedrücktwerden durch einen Bollogg-Hintern rettet und der seinerseits Herrn Blaubär in Atlantis zur Seite stand. Die Erzählung beginnt nach den Ereignissen mit Blaubär und endet vor dessen Auszug nach Atlantis.
*
Rumo wird eines Tages von Zyklopen auf die Teufelsinseln verschleppt, wo er zum ersten Mal auf die Haifischmade Volzotan Smeik (seinen späteren Arbeitgeber) trifft. Er ist noch ein Welpe und bekommt grade seine ersten Zähne. Ungewohntes geht in ihm vor, denn er beginnt aufrecht zu gehen und bemüht sich automatisch zu sprechen. Das Geschehen um ihn herum kann er überhaupt nicht einordnen, es soll ihn aber ein- und für allemal prägen. Seine Fernhachen-Familie wird von den Zyklopen als Futter mißbraucht; je stärker sie sich wehren, desto lustvoller ist das Mahl für die teuflischen, grunzenden Riesen. In Smeik findet er einen treusorgenden Freund, der aber in Anbetracht seiner eigenen Gefangenschaft nicht ganz uneigennützig handelt, weiß er doch um die besonderen Fähigkeiten eines ausgewachsenen Wolpertingers. Und so nimmt er Rumo unter seine Fittiche, wird sein Lehrer, Mentor und Freund.
Was Rumos Handeln von Anfang an bestimmt, ist der „Silberne Faden“. Ihn zu finden wird zu seinem ersten großen Ziel. Irgendwann landet Rumo (nun ohne Smeik) in Wolperting, einer Stadt voller Artgenossen, Wesen wie er selbst, von denen er noch niemals zuvor einen gesehen hat; jedenfalls kann er sich nicht daran erinnern – Smeik mußte ihm erst einmal beibringen, was ein Wolpertinger ist.
Die Ruhe, die er in Wolperting gefunden zu haben glaubt, währt jedoch nicht lange. Schlimme Dinge ereignen sich und fordern Rumo und seine Fähigkeiten.
*
Walter Moers schlägt eine deutlich andere Saite an in „Rumo“ im Vergleich zu „Blaubär“. Ist Blaubär im wesentlichen noch ein eher lustiges Buch mit vielen schönen Einzelmärchen, in denen eigentlich nur gelegentlich Brutalität vorkommt, herrscht in Rumo wahre Untergangsstimmung.
Das Buch ist angefüllt mir Monstern, Mördern und so ziemlich jedem Geschmeiß, das Zamonien zu bieten hat und Rumo muß gegen alle antreten. Es schwierig, etwas zu schreiben, ohne zuviel zu verraten. Aber im Zentrum steht eine schöne Liebesgeschichte, die immer und immer wieder vom Bösen überschattet wird. Rumo muß mehr als einmal durch die Hölle gehen und letztlich landet er, zumindest im übertragenen Sinne, tatsächlich dort.
Moers war aber wohl bewußt, daß er den Leser, so wundervoll erzählt alles auch ist, nicht pausenlos mit Greueln entsetzen und traktieren kann und hat zum Glück für alle nicht auf die süßen, witzigen Einlagen verzichtet, die Blaubär schon so herzhaft amüsant gemacht haben. Gerade die Treffen mit einem Eydeeten, die Gespräche mit Smeik oder später mit Artgenossen und vielen weiteren skurrilen Gestalten, nicht zuletzt seinem eigenen Dämonenschwert, lassen einem immer wieder Zeit zum Luftholen.
*
Das Buch gehört für mich persönlich mit zum besten, was ich jemals gelesen habe, sowohl vom sprachlichen her, wie auch von Seiten erzählerischer Raffinesse. Niemals auch nur eine langatmige oder gar langweilige Stelle, sondern entzückende, herrliche, lustige und haarsträubende Geschichten. Liebevolle Charaktere, die einem immer mehr ans Herz wachsen, wunderschöne und schreckliche Orte, die detailreich aber nie ermüdend beschrieben werden.
Ein Märchen, das sich ganz klar an Erwachsene richtet... und das mich Ende zu Tränen gerührt hat.
*
Ein phantastisches Werk!
Kaufen!
 
Ist Volzotan mit Phistomefel verwandt?:huh: Beide tragen den Nahcnamen Smeik...
 
Bad Mojo schrieb:
Mit Phistomefel Smeik, der Besitzer eines Antiquariats, aus dem Buch "Die Stadt der träumenden Bücher". Den must du doch kennen, schliesslich hast du alles von Moers gelesen, oder?
 
Nein, hab ich nicht. Ich lese sie grade in chronologischer Reihenfolge. Also erst Blaubär, dann Ensel und Krete, dann Rumo und jetzt (ab morgen) die Träumenden Bücher.
 
Bad Mojo schrieb:
Nein, hab ich nicht. Ich lese sie grade in chronologischer Reihenfolge. Also erst Blaubär, dann Ensel und Krete, dann Rumo und jetzt (ab morgen) die Träumenden Bücher.
Achso, na dann viel Spass beim Lesen! Die stadt der träumenden Bücher ist eines der besten Bücher die ich je gelesen habe!:hoch:
 
Mit gefällt das Buch bis jetzt sehr! Mythenmetz is ein komischer Kauz.
Also der Phistomel Smeik (immer diese Anagramme) muß wohl mit Volzotan verwandt sein. Er sagt ja auch, daß die Smeiks über ganz Zamonien verstreut leben und eine verkommene Familie sind.
 
Fertig mit dem Buch.

Hier die Rezension:

Walther Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

Vom Orm beseelt...
...steht dieses Buch ganz oben in einem der Regale der persönlichen Bibliothek des Schattenkönigs.

Walter Moers zeigt auch in seinem vierten Zamonien-Roman, daß er einer der besten deutschen Schriftsteller ist und es wie wenige versteht, den Leser in eine unglaubliche Welt zu katapultieren, die so übervoll ist mit unglaublichen Ideen, daß es fast wehtut zu lesen, so gut ist das!
"Die Stadt der Träumenden Bücher" läßt sich in einer Kurformel nur unzureichend auf den Nenner bringen: Ein Buch über Bücher, in dem Bücher die Protagonisten sind und ihnen eine phantastische Bühne gegeben wird.

Kurz etwas zur Geschichte. Hauptdarsteller ist neben dem Lesen ansich der junge Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz, der mit frischlinghaften 70 Jahren die Lindwurmfeste verläßt, um nach einem mysteriösen Dichter zu suchen, der ein Manuskript verfaßt hat, das er für das beste Stück Dichtkunst hält, daß es jemals gegeben hat. Sein Weg führt ihn dabei nach Buchhaim, in die Stadt der Bücher... und dort beginnt das Abenteuer.
Riesen, Zyklopen, Buchlinge, Schweinlinge, ein verkommener Abkömmling der Familie Smeik, Harpyre, Sphinxxxxen und viele andere Dinge gilt es zu erleben und zu überleben.

Das Buch ist ebenfalls, wie auch Zamonien-Buch Nr. 3 "Rumo", eher düster geraten. Es ist nicht so entzückend wie "Blaubär" und nicht so überirdisch genial wie "Rumo", aber immer noch phänomal und außergewöhnlich gut. Es ist Pflichtlektüre für Moers-Fans, ein Muß für jeden Phantastik-Anhänger und eine absolute Kaufempfehlung für jeden Bücherfreund.

So schließ ich dann am Ende
traurig dieses Buch und wende
mich wieder schnödem Alltag zu.

Hoffe, daß das Orm in Bälde
liefert neue Moers'sche Bände
auf daß ich wieder finde Ruh.
 
ich habe heute den 3. band von "ulldart - die dunkle zeit" von markus heitz beendet und muß sagen, das die reihe :hoch: ist. hoffentlich sind die restlichen 3 bücher genau so gut.
 
TonySoprano schrieb:
immer wieder ein genuss. danke bad mojo!!!!! :kiss:
Gerne doch :)
Hat Spaß gemacht, auch selbst mal wieder n Kleinstgedicht zu schreiben. :)

Das geilste in dem Buch sind die ganzen Anagramme... aber ich wiederhole mich.
 
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