Kürzlich fertiggelesen:
Ab die Post - von Terry Pratchett
Ach, Terry... vielen lieben Dank für ein weiteres Scheibenwelt-Schmankerl!
Kurz zur Story: Der Betrüger Feucht von Lipwig sitzt im Gefängnis und soll gehängt werden. Doch durch die Gnade seiner Gnaden Lord Havelock Vetinari entgeht er noch einmal dem Strick und bekommt stattdessen die Stelle des Postministers von Ankh-Morpork angeboten. Man hat immer eine Wahl, so auch hier... nimm die Stelle an, oder stirb.
Vetinari hat ein besonderes Auge für Talente... nun, ob er mit Lipwig wohl richtig lag? Wer weiß?
"Ab die Post" ist endlich einmal wieder ein typischer Pratchett. Weniger moralinsauer und deutlich mehr Jux und Tollerei. Natürlich gibt es auch hier den witzig verpackten erhobenen Zeigefinger - soll ja aber auch so sein; nur ist das Buch nicht ganz so ernst wie andere Werke, bspw. die Nachtwache. Ziel seiner Kritik sind die Machenschaften von Konglomeraten und Konzernen, die rücksichtslos nach Gewinnen schielen und dabei ihre Angestellten als Gut zur Ausbeutung betrachten.
Auf der Gegenseite dieser Kritik steht die Hommage an die gute alte Post. Das Postamt in Ankh-Morpork hat seit Jahren seinen Dienst eingestellt und soll wieder auf Vordermann gebracht machen... aber wir kennen ja die Postbeamten von früher: Alles nach Vorschrift! Und ist es auch noch so hirnrissig! Also nimmt Pratchett erst einmal das Beamtentum ein wenig aufs Korn, aber nur, um es anschließend auf Trab zu bringen. - Ach ja, auch Philatelisten kommen hier ganz auf ihre Kosten.
Der Hauptgegner der Post sind die Klackergesellschaften, die es zu überlisten gilt. Und wer, wenn nicht ein alter Gauner im Staatsdienst a la Feucht von Lipwig sollte dazu in der Lage sein?
Ein grandioser Roman! Kaufen!
10/10