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Der Armageddon- Zyklus. Bd.3, Seelengesänge - von Peter F. Hamilton
Seelengesänge ist Band Nr. 3 des Armageddon-Zyklus.
Was ist bisher geschehen?
Vor dreißig Jahren (aber etwa 600 Jahre in der Zukunft) wurde das Volk der Garissaner von dem der Omutaner nahezu ausgelöscht. Eine der wenigen Überlebenden ist die Wissenschaftlerin Dr. Alkad Mzu, der es gelungen ist, eine ultimative Waffe zu entwickeln. aus Sicherheitsgründen, wird sie jedoch ins Exil geschickt.
30 Jahre später: Auf Lalonde, einem Entwicklungsplaneten, hat eine Gruppe Satanisten den Aufstand geprobt und dabei einen Riß erzeugt, der einen Weg ins Jenseits öffnet. Von dort kommen verlorene Seelen zurück auf die Erde und übernehmen die Körper der Einwohner. Sie sind in der Lage, eine Art Energie, die aus dem Jenseits strömt als Waffe zu benutzen. Viele der als Besessene bezeichnete entkommen von Lalonde und infiltrieren weitere Sternensysteme der Konföderation.
Hauptakteure sind der junge Raumschiff-Kommandant Joshua Calvert und der Strafgefangene Quinn Dexter. Dexter ist einer der Satanisten und wird zunächst von einer der Seelen aus dem Jenseits besessen, ist aber bald schon in der Lage, wieder Herr über seinen Körper zu werden und erlangt so selbst Gewalt über die energistischen Fähigkeiten der Verlorenen Seelen.
Aber nicht alle der aus dem Jenseits Zurückgekehrten scheint grundsätzlich böse zu sein...
Band 1 kam noch recht schwer in die Gänge und man mußte erst einmal etwa 200 Seiten hinter sich bringen, um die Spannung des Zyklus erleben zu können. Dann aber läßt einen das Buch nicht mehr los. Extrem glaubwürdige Charaktere und eine - trotz der Länge - sehr kompakte Story tragen hierzu bei.
Alle bekannten Erzählstränge der Personen aus den Bänden 1 und 2 werden konsequent und spannend fortgeführt und werden mit neuen Orten und Personen verknüpft. Highlight ist sicherlich die Rückkehr von Al Capone aus dem Jenseits, der seine kriminellen Fertigkeiten dazu einsetzt, rasendschnell ein ganzes Sternensystem zu übernehmen. Entgegen dem Willen der übrigen Besessenen, die alle eingenommenen Welten mit einem roten Nebel verhüllen, um letztlich das Bekannte All in eine sichere Dimension zu verlassen, will Al Capone seine neu errichtete „Organsisation“ in eine Art eigenen Staat verwandeln, mit ihm selbst als absolutistischem Herrscher. Zur Seite steht ihm dabei die berühmte Sängerin Jezzibella, die in Al Capone endlich die willkommene Abwechslung zum stressigen Pop-Alltag sieht.
Unterdessen zeichnet sich ab, daß die Kiint einmal mehr deutlich mehr wissen, als sie bereit sind zuzugeben. Der als Realdysfunktion bezeichnete Riß im normalen Raumzeit-Kontinuum scheint ihnen bereits wohlbekannt, was einen Schatten auf ihre Rolle im Laymil-Forschungsprojekt wirft. Bei letzterem wird nun klar: auch die Laymil sind einst von verlorenen Seelen angegriffen worden.
Das Gesamtwerk besteht aus 6 Bänden. Band 7 erzählt quasi die Vorgeschichte zu den Ereignissen ab Band 1. Insgesamt sind etwa 6.000 Seiten zu bewältigen, die (zumindest bis jetzt) noch nie langweilig geworden sind. Die ersten 3 Bände lesen sich flüssig und schnell; und ist man am Ende eines der Bücher angekommen, möchte man sofort den nächsten, um zu sehen, wie es weitergeht.
Eine geniale Space-Opera, die sich kein Sci-Fi-Fan entgehen lassen sollte!
10/10