Saboteur hat mir auch gut gefallen und mich positiv überrrascht. Vor allem die Rennkisten hatten es mir angetan.
Mafia II ist aber von der Story und vom Missionsdesign eine Stufe höher angelgt.
Ich kann dem - Stand Kapitel 7 - noch nicht zustimmen. Wenn ich richtig informiert bin habe ich fast die Hälfte des Spiels hinter mir?! Es sind ja nur 14 Kapitel...
Hier also meine Zwischeneindrücke zum Spiel:
- Technisch ist es beileibe nicht so katastrophal wie ich es mir nach der Demo vorgestellt habe. Die Cutscenes sehen klasse aus und die ganze Spielewelt ist liebevoll designt. Nach wie vor absolut unverständlich ist das absolut willkürlich auftretende Tearing und die Slowdowns. Es macht auf mich schlicht keinen Sinn weshalb einige Innenräume nahezu ohne Framerateprobleme dargestellt werden und andere mit Tearing galore und 15 fps nerven. Gleiches gilt auch für die Oberwelt. Das fehlt einfach eine gehörige Portion Feinschliff. In seinen besten Momenten sieht Mafia 2 top aus.
- Die Synchronisation ist top (ich spiele auf Englisch), der Italoslang kommt gut rüber. Die Soundtrackauswahl ist genial, allerdings stehe ich sowieso auf den alten Kram. Die Story sehe ich momentan eher als Genrestandard. Nicht bezogen auf Spiele sondern eher generell auf Mafiaerzählungen, was mich auch zum nächsten Punkt bringt...
- Mafia 2 wirkt (bisher) wie eine interaktive Storyerzählung. Mir ist das alles etwas zu wenig Spiel. Was durfte ich in dem Spiel bisher machen? Herumfahren, Kisten schleppen, prügeln, Kisten schleppen, herumfahren und Benzingutscheine verkaufen, Herumfahren, ein bisschen ballern, herumfahren, prügeln, prügeln, prügeln... und ständig wird man an die Hand genommen. Empire Bay ist als reine Kulisse für die Story verschenktes Potenzial. Die Detailverliebtheit in der Stadt wirkt tatsächlich nur, wenn man sich auf vorgegebenen Bahnen bewegt und gescriptete Ereignisse bei Laune halten - etwa bei der Rückkehr aus dem Krieg in die schneebedeckte Stadt. Sobald man sich aber wirklich frei bewegt, dann wirkt Empire Bay tot und/oder leer - es gibt schlicht nichts zu tun.
Ein Paradebeispiel dafür wie man Gameplay mit cineastischer Erzählweise verbindet ist die Uncharted-Reihe. Heavy Rain will mehr interaktiver Film sein...Saboteur ist definitv mehr Spiel. Was genau ist Mafia 2? Ich weiß es nicht aber
als Spiel hat mir Saboteur definitiv mehr Spaß gemacht.
Eine wirklich epische oder kinoreife Mission habe ich bei Mafia 2 noch nicht entdecken können. Dabei geht es gar nicht mal zwingend um Action und Schießereien. Saboteur hatte wirklich eine gute Mischung, abgesehen von den Freeplay-Sachen. Die Zeppelin-Mission war episch, obwohl nicht viel passiert ist, die finale Mission war atmosphärisch der Knaller, obwohl auch hier nicht viel passiert ist. Bei Saboteur ging die meiste Zeit meines Durchlaufs mit Gameplay drauf - trotz nicht gerade wenig eingestreuten Storysequenzen. Mafia 2 kommt mir dagegen wie 'Malen nach Zahlen' vor. Zwischensequenzen und Autofahrten ohne Ende und ab und zu etwas Spiel.
Das ist mir (bisher) einfach zu wenig. Meine persönliche Wertungstendenz: 6 - 7 von 10. Die hohen Wertungen bleiben für mich nicht nachvollziehbar, die niedrigen (eurogamer!) ebenfalls nicht. Mafia 2 ist gehobener Durschschnitt mit außergewöhnlicher Präsentation.