Travis Bickle schrieb:
Eben nicht. Es ist, wie ich geschildert habe, auch nur ein unbefriedigender Kompromiss. Eingeführt zu jener Zeit, irgendwann in den 70ern, als die Spiele nach Beendigung von Hin- und Rückspiel inkl. Verlängerung immer noch Remis (unter Einbeziehung der Auswärtstor-Regelung) standen. Man war sich schon damals klar, daß auch das 11er-Schießen keine wirklich sportliche Lösung ist, aber eben um Welten besser als der Münzwurf des Schiedsrichters. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber im Endeffekt ist das 11er-Schießen auch nur eine Glücktombola, deren Ausgang von so vielen Faktoren abhängig ist, die bei weitem nicht alle sportlicher Natur sind. Es ist leider so und fast jeder Trainer und Spieler wird dir mit Sicherheit bestätigen, daß diese Art der Entscheidungsfindung höchst unbefriedigend ist. Also ist dieser finale Abschluß eines sportlichen Vergleichs kein wichtiger Bestandteil des Spiels, sondern ein aus der Not geborener Kompromiss, für den man bis heute keinen anderen (besseren) gefunden hat. Das dieser Kompromiss sehr publikumswirksam ist, steht außer Frage. Genauso wie der Umstand, daß er oftmals der Höhepunkt von 120 bzw. 210 Minuten freudlosen Gekickes ist. Deswegen bleibt dieses (zum Glück) seltene Ereignis dennoch sportlich höchst unbefriedigend.
Allein aus diesem Grund, besteht die Regelung der Auswärtstorregel bis heute. Und ja, sie ist aus vielerlei Gründen die bessere Lösung, als etwa eine Heimtorregel. Alle hier aufzuzählen, würde jetzt wirklich zu weit führen. Einige wichtige Punkte hat Vince bereits aufgeführt. Ich sehe sie als gerechter an, als etwa eine Heimtorregel. Denn ganz egal wer gegen wen spielt, hat der zuerst auswärts spielende Verein im entscheidenden Rückspiel Heimrecht und somit schon einen großen Vorteil, da die eventuelle Entscheidung bzw. Verlängerung auf seinem Platz stattfindet. Durch die Auswärtstorregel wird dem Verein, welcher zuletzt auswärts antreten muß, somit zumindest eine kleine (manchmal recht theoretische) Kompensation geboten. Zudem hat es tatsächlich den Offensivfußball ein wenig erhöht, was bei der Einführung der Regelung bezweckt wurde. Und wenn Roma gestern wirklich noch auf 3:2 rangekommen und weitergekommen wäre, hätten sie es auch verdient gehabt, da sie dann ein verloren geglaubtes Spiel noch mal aus dem Feuer gerissen hätten. Ob dies nun glücklich oder verdient zu Stande gekommen wäre, ist dabei völlig sekundär. Es gibt wirklich unzählige Beispiele von Spielausgängen, von denen man im Nachhinein von einem glücklichen Sieg oder einer unglücklichen Niederlage spricht.
Ja,aber schau mal:
Wenn die 2 Spiele 2 mal Unentschieden ausgehen, wie kann dann eine Manschaft als Sieger hervorgehen?
Es heißt UNENTSCHIEDEN, da es nicht entschieden worden ist/entschieden werden kann.
Ok Beispiel, nehmen wir einfach an das Milan Spiel heute Abend ginge 0:0 aus und Bayern ist weiter:
Jemand,der das Spiel nicht gesehen hat, fragt jemand, der es gesehen hat, wie das Spiel denn ausgegangen ist, und der 2. sagt: "Unentschieden."
Er sagt "unentschieden"!
Aber obwohl das Spiel unentschieden ausgeht,ist es doch entschieden, denn Bayern hat gewonnen.
Mit 2 unentschieden.
Man entscheidet ein Viertelfinale mit 2 Unentschieden für sich.
Ist das nicht irgendwie ironisch?
Das alle SPieler und Trainer mir bestätigen würden,dass das 11meterschießen keine gute Lösung ist wag ich ganz deutlich zu bezweifeln und eine Glückstombola ist es schon gleich 3 mal nicht.
Man muss nur aus 11 metern den Ball in ein Tor befördern.
Wenn man sich da konzentriert, spielt es keine Rolle ob man jetzt Applaus und Jubel oder Pfiffe von den Fans hört.
Ich hab selber schon sehr sehr oft diesen Sport praktiziert und war auch schon bei einem Turnier als Torwart in einem 11meter schießen.
Und keiner der Anwesenden wäre nur auf den Gedanken gekommen,dieses 11meterschießen sei nicht die richtige sportliche Lösung.
es geht nicht nur um die Zuschauer, die meisten Spieler kennen das 11meterschießen schon von Kind aus, fanden es schon als Kinder im Fernsehen unheimlich spannend, wollen es in einem Spiel vielleicht schon eher vermeiden, aus Angst ihnen würden die Nerven durchbrennen,wissen aber dass es einfach richtig ist.
Es IST einfach richtig.
Ein Wiederholungsspiel ist dämlich, kein Fußballspieler möchte 2 mal ein Finale austragen, glaub mir.
Deine Kritik am 11meterschießen kann ich absolut nicht nachvollziehen, es IST Teil des Fußballs geworden, ob dir das passt oder nicht - und den meisten Menschen passt es definitiv.
Glaubst du etwa den Fußballspielern gefällt es daheim die ganze Zeit im Hinterkopf zu haben was ein Gegentor daheim für Auswirkungen haben könnte?
Hältst du es tatsächlich für auch nur annähernd fair wie damals Bremen gegen Juve rausgeflogen ist (vor 2 Jahren war das glaub ich)?
Weitaus fairer wäre es gewesen,wenn sie noch eine Verlängerung spielen hätten dürfen.