Typisch abgeranzte Debatte zum Pokalfinale hier. Der Schiri ist schuld, Dusel-Bayern, Bli Bla Blup. Immer wenn Bayern spielt, scheinen sachlich-fachliche Diskussionen nicht möglich zu sein. Kapier ich nicht. Ich bin weder Bayern-Hasser noch Bayern-Fan, erlaube mir als neutraler Beobachter aber mal folgendes Urteil: Der Sieg des FCB war hochverdient. Warum? Weil Pep in diesem Spiel bewiesen hat, was er für ein herausragender Stratege ist. Er hat Klopp in diesem Spiel in die Schranken gewiesen. Bumms aus. Aber hier wird nur über eine Szene geredet, die auch noch höchst abseitsverdächtig war (was im TV übrigens anhand einer falschen virtuellen Linie völlig abwegig besprochen wurde). Fehlentscheidungen gehören zum Fußball dazu. Das kann weh tun, ersetzt aber keine Spielanalyse, die klar aufzeigt, dass der BVB taktisch unterlegen war. In diesem Spiel wohlgemerkt, nicht generell.
Pep hat die Bayern durch seine Änderungen (nicht so weit aufgerücktes Mittelfeld, keine Kombinationen am gegnerischen Strafraum) die Stärken des BVB komplett abgeschnürt. Dagegen haben sie während des gesamten Spiels keine Mittel gefunden und nie Zugriff auf das Match bekommen. Denn Klopp hat im Gegensatz zu Pep keine Flexibilität gezeigt und voll am typischen Spielkonzept festgehalten. Schade, dass immer nur über etwaige Fehlleistungen von Trainern gesprochen wird (siehe Löw), aber nie über brillante Entscheidungen. Sofern ich neutral bin, wünsche ich mir immer, dass die taktisch bessere Mannschaft gewinnt. Und das war am Samstag ganz, ganz eindeutig Bayern München. Dass das Spiel trotzdem anders ausgehen kann, ist ja keine Frage. Glück ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Sports und Garant dafür, dass es nie vorhersehbare Spielergebnisse geben wird. Aber verdient wäre es nicht gewesen, wenn der BVB gewonnen hätte. Pech hin oder her.