WM, Nationalismus und der „neue Patriotismus“

Auch seriöse Medien behandeln Themen, die keine hohe Relevanz haben. Davon leben z.B. gute Reportagen. Seriösität und Relevanz stehen in keinem Zusammenhang mit der Qualität eines Blattes. Die "BILD" berichtet durchaus häufig über Themen hoher Relevanz...

Mit der Bild hast Du ein gutes Stichwort gebracht. Das ist die moderne mediale Berichterstattung, die Nationalismus unter dem modernen und gesunden Patriotismus tarnt.

Wenn ich jeden Tag am Kiosk vorbei gehe, und die Schlagzeilen sehe, vergeht mir das Feiern, obwohl ich das nach jedem Sieg gerne tue.

Durch die aggressive Aufmachung der Schlagzeilen wird Stimmung auf andere Länder gemacht. An sich sind die Artikel immer gleich aufgemacht. Eine reißerische Schlagzeile und eine News die das „Wir gegen die Anderen“ Gefühl stärken soll.

Die Bild und auch andere Zeitschriften oder TV Sender nutzen diesen gesunden Patriotismus aus, um ihre Quoten zu erhöhen.

Wie man an Hand der Userkommentare sehen kann, funktioniert es auch ganz gut. Bei manchen geht der gesunde Patriotismus sogar soweit, dass Unmut über die nicht nationale Zusammensetzung des Teams geäußert wird. Braune und ekelhafte Kommentare hab ich als Beispiel hier mal erspart

Über den Spieler Özil schrieb:
Was hat das noch mit Deutschland zu tun? Meine Bewunderung gilt Spanien, Brasilien, Argentinien, Italien (immerhin WM-Sieger2006), Slowenien, Uruguay, Mexiko etc. Sie treten nur mit einheimischen und seit Generationen angestammten Spielern an!

Über Englands Trainer schrieb:
.immer noch besser als immer einen ausländischen Trainer zu verpflichten. Was hat das alles noch mit Nationalteam zu tun?

Ich stelle somit mal die Gegenthese auf: Der Spaß-Patriotismus der Fußball-WM schadet den nationalistischen Kräften in diesem Land, da er den Siegeszug eines offenen, friedvollen, multikulturellen Deutschlands symbolisiert. Strike!

Patriotismus und Multikultur kann doch nicht funktionieren. Mit Patriotismus kann man doch nur die Kultur eines einzigen Landes zelebrieren.

Es kann höchstens sein, dass Mitglieder aus verschiedenen Ländern einem Land ihren Patriotismus zollen. Aber dann ist das keine Multikultur mehr, da diese Leute alle ihre Kultur abgelegt und sich dem jeweiligen angepasst haben.

Wo viele Kritiker hier, denke ich auch die Gefahr sehen. Patriotismus kann eine Einstiegsdroge zum Nationalismus werden. Die politische Stimmung in Europa tendiert im Moment Richtung Rechts. Rechte Parteien genießen mit ihren Parolen eine gewisse Duldung. Der neue Patriotismus gibt ihnen jetzt zusätzlich die Möglichkeit, ihre Parolen unterschwellig zu verbreiten.

Heute wettert eine Zeitung gegen Argentinien und letzte Woche musste ein anderes Land als Feind herhalten. Im selben Atemzug verlangt an anderer Stelle ein Politiker IQ Tests für Ausländer.

Wenn morgen dann rechte Parteien krassere Parolen schreien, merken nur noch wenige den Unterschied.

Das ist es, was hier einige im Thread sagen wollen. Die Bedeutung weit außerhalb des Fussballs.

Ich weiß auch, dass ausländische Medien es grad nicht besser machen. Aber, die anderen machen das auch, ist ja kein Argument.


 
Mit der Bild hast Du ein gutes Stichwort gebracht. Das ist die moderne mediale Berichterstattung, die Nationalismus unter dem modernen und gesunden Patriotismus tarnt.

Wenn ich jeden Tag am Kiosk vorbei gehe, und die Schlagzeilen sehe, vergeht mir das Feiern, obwohl ich das nach jedem Sieg gerne tue.

Durch die aggressive Aufmachung der Schlagzeilen wird Stimmung auf andere Länder gemacht. An sich sind die Artikel immer gleich aufgemacht. Eine reißerische Schlagzeile und eine News die das „Wir gegen die Anderen“ Gefühl stärken soll.

Die Bild und auch andere Zeitschriften oder TV Sender nutzen diesen gesunden Patriotismus aus, um ihre Quoten zu erhöhen.

Ich stimme Dir im Groben sogar zu. Was allerdings ist daran neu oder gar modern? Im Gegenteil, die BILD-Zeitung ist im Vergleich zu vergangenen Zeiten sogar ein recht zahmes Revolverblatt geworden. Insbesondere im internationalen Vergleich. Nicht, dass ich diese Art von Boulevard-Journalismus gut finden würde... Aber Du musst mal sehen, was für eine Hetze das Springer-Blatt früher betrieben hat. Davon ist man heute weit entfernt. Trotzdem ist und bleibt es Stammtisch-Niveau. Und was an deutschen Stammtischen so geredet wird, ist bestimmt nicht immer zu begrüßen.

Wenn wir in die journalistischen Details gehen sollte man aber auch wissen, dass alle Journalisten des Axel-Springer-Verlags sich folgenden Grundsätzen verpflichten müssen:

- Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas;

- Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes;

- Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den USA;

- Die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus.

Wie man an Hand der Userkommentare sehen kann, funktioniert es auch ganz gut. Bei manchen geht der gesunde Patriotismus sogar soweit, dass Unmut über die nicht nationale Zusammensetzung des Teams geäußert wird. Braune und ekelhafte Kommentare hab ich als Beispiel hier mal erspart

Dumme Sprüche, die mit gesundem Patriotismus nichts zu tun haben. Solchen Leuten muss man entgegentreten. Möglichst aber mit Hirn und nicht mit den Füßen.

Trotzdem kann die Antwort meines Erachtens nicht sein, dass Patriotismus generell gegeißelt wird. Aufgeklärt und menschenfreundlich muss er sein. Nicht dumm und nationalistisch. Wenn diese Grenze überschritten wird, muss gegengehalten werden. Ein Fahnenmeer im Zuge eines Fußball-Spiels stellt meines Erachtens keine Grenzüberschreitung dar.

Patriotismus und Multikultur kann doch nicht funktionieren. Mit Patriotismus kann man doch nur die Kultur eines einzigen Landes zelebrieren.
Es kann höchstens sein, dass Mitglieder aus verschiedenen Ländern einem Land ihren Patriotismus zollen. Aber dann ist das keine Multikultur mehr, da diese Leute alle ihre Kultur abgelegt und sich dem jeweiligen angepasst haben.

Multikulturellen Patriotismus halte ich für möglich, sofern die Kultur eines Landes entsprechend geprägt ist. Das trifft auf Deutschland zu. Extrembeispiel sind die USA, die als Einwanderungsland Patriotismus (gesunden und ungesunden) in höchster Form zelebrieren, ohne die Gefahr gesamtstaatlich in Nationalismus zu verfallen. Die Einwohner eines Staates legen ja nicht ihre herkunftsbedingten Prägungen ab, nur weil sie sich mit ihrem Land positiv identifizieren.

Wo viele Kritiker hier, denke ich auch die Gefahr sehen. Patriotismus kann eine Einstiegsdroge zum Nationalismus werden. Die politische Stimmung in Europa tendiert im Moment Richtung Rechts. Rechte Parteien genießen mit ihren Parolen eine gewisse Duldung. Der neue Patriotismus gibt ihnen jetzt zusätzlich die Möglichkeit, ihre Parolen unterschwellig zu verbreiten.

Schwierig. Das schwankt innerhalb Europas doch gewaltig. Deutlich ist, dass in vielen europäischen Ländern die Wahlerfolge von extremen Parteien sehr hoch ausfallen. Aus deutscher Sicht erschreckend, aufgrund unserer historischen Erfahrungen. Faschisten/Nationalisten und Kommunisten/Sozialisten finden teilweise unglaublich hohen Zuspruch.

Für Deutschland muss man feststellen, dass der Rechtsextremismus parteipolitisch hervorragend isoliert ist und fast gar nicht zur Entfaltung kommt. In Westdeutschland würde ich ihn sogar für tot erklären. Und das ist gut so. Trotzdem ist das natürlich kein Garantieschein für die Zukunft. Wehret den Anfängen gilt daher für alle Zeiten.

Eine Diskussion um das SED-Erbe der Partei "Die Linken" finde ich notwendig. Die linksextremistischen Strömungen sind vorhanden, führen aber meines Erachtens nicht dazu, die Partei insgesamt als undemokratisch erscheinen zu lassen. Ich stufe sie daher nicht als gefährlich ein, solange die Extremisten parteiintern nicht das Ruder übernehmen. Den Verfassungsschutz ganz abzuziehen, hielte ich aber nicht für richtig.

Ich weiß auch, dass ausländische Medien es grad nicht besser machen. Aber, die anderen machen das auch, ist ja kein Argument.

Stimmt. Sollte kein Argument sein. Drauf hinweisen, dass der Boulevard-Journalismus in anderen Ländern wesentlicher heftiger ausfällt, darf man aber schon.
 
Ich stimme Dir im Groben sogar zu. Was allerdings ist daran neu oder gar modern? Im Gegenteil, die BILD-Zeitung ist im Vergleich zu vergangenen Zeiten sogar ein recht zahmes Revolverblatt geworden. Insbesondere im internationalen Vergleich.

Das Gefährliche ist, dass dieser unterschwellig rassistische Journalismus als harmlos gesehen wird.

Nicht, dass ich diese Art von Boulevard-Journalismus gut finden würde... Aber Du musst mal sehen, was für eine Hetze das Springer-Blatt früher betrieben hat.

Wie gesagt, es ist unterschwelliger und damit gefährlicher geworden.

Dumme Sprüche, die mit gesundem Patriotismus nichts zu tun haben. Solchen Leuten muss man entgegentreten. Möglichst aber mit Hirn und nicht mit den Füßen.

Wird selten oder gar nicht gemacht. Es wird ignoriert oder geduldet. Rechts sein ist allgemein normal geworden. Das verleiht dem Patriotismus einen bitteren Beigeschmack. Die Duldung von rechter Gesinnung.

Multikulturellen Patriotismus halte ich für möglich, sofern die Kultur eines Landes entsprechend geprägt ist. Das trifft auf Deutschland zu. Extrembeispiel sind die USA, die als Einwanderungsland Patriotismus (gesunden und ungesunden) in höchster Form zelebrieren, ohne die Gefahr gesamtstaatlich in Nationalismus zu verfallen.

Die USA haben einen sehr konservativen Patriotismus. Obama musste alle möglichen Verbindungen zum Islam extra abstreiten. Die Gegenpartei hat sogar versucht, ihn als Moslem zu verunglimpfen. In Zeiten des Terrorismus ist es Unamerikanisch zum Islam zu gehören. Das ist doch kein gesunder Patriotismus.


Für Deutschland muss man feststellen, dass der Rechtsextremismus parteipolitisch hervorragend isoliert ist und fast gar nicht zur Entfaltung kommt. In Westdeutschland würde ich ihn sogar für tot erklären. Und das ist gut so. Trotzdem ist das natürlich kein Garantieschein für die Zukunft. Wehret den Anfängen gilt daher für alle Zeiten.

Also als isoliert kann man ihn bestimmt nicht betrachten. Immerhin ist die NPD in einigen Bundesländern im Landtag vertreten. Und Tot ist er im Westen nicht. Es gibt noch genug Bürger, die sich politisch Rechts sehen. Siehe auch das Voting in einem Thread in dieser Community. Da haben sich genug User als Rechts und einige sogar extrem Rechts eingetragen. Das ist ja ein kleiner Spiegel für das Klima in diesem Land.

Eine Diskussion um das SED-Erbe der Partei "Die Linken" finde ich notwendig. Die linksextremistischen Strömungen sind vorhanden, führen aber meines Erachtens nicht dazu, die Partei insgesamt als undemokratisch erscheinen zu lassen. Ich stufe sie daher nicht als gefährlich ein, solange die Extremisten parteiintern nicht das Ruder übernehmen. Den Verfassungsschutz ganz abzuziehen, hielte ich aber nicht für richtig.

Linker Extremismus ist impulsiv und tritt in den Medien im Moment dominanter in Erscheinung. Deshalb halte ich Rechtsextremismus für gefährlicher. Die Parteien agieren mittlerweile stiller und schleichender. Das macht sie so gefährlich.

Das ist es, was die Situation gefährlich macht. Der Patriotismus mag in Deinen Augen eine harmlose Welle sein, aber auf dieser Welle, treibt sich der Nationalismus langsam und unsichtbar voran.
 
Linker Extremismus ist impulsiv und tritt in den Medien im Moment dominanter in Erscheinung.
Wichtig ist auch, dass der linke Extremismus* sich auf logische Zusammenhänge beruft und dass die linke Vision allgemein, wie schon bei Utopia besprochen, ein erstrebenswertes Ziel ist. Der rechte Extremismus, der eigentlich niemals von intelligenten Leuten vertreten sein kann (außer vielleicht solchen, die das ganze für sich ausnutzen, Kapital halt^^), hat eine regressive Vision, die nicht auf dem Gedanken der Demokratie fußt.

btw, in der Umfrage steht „(leicht) Rechts“, also zählt auch CDU usw. dazu. Das bedeutet für mich: Mehr konservative Realpolitik und Denken vor allem in Richtung Wirtschaft. Dem stimme ich zwar auch überhaupt nicht zu, sehe es aber noch als akzeptabel an, da es für gewisse Gruppen mehr Vorteile verschafft.

Ich hab noch ein Entgegenkommen vorbereitet: Obwohl ich ihm nicht ganz zustimmen kann, so fände ich auch den Verfassungspatriotismus in Ordnung, solange er denn richtig ausgeführt wird.
Na, bin ich nicht nett? :D

*meint jenen, der nach Demokratie strebt, gibt ja verschiedenste Strömungen

@NicoFFM: Und was hat die Etymologie eines Worts in dieser Diskussion verloren? Was ist denn mit Ausländern, die Deutschland lieben? Gehört das automatisch zu den Nationalisten? Ich denke nicht, da man das Wort Vaterland ebenso auslegen kann, wie man will. Zumal du mir mit dieser eigentlich unnötigen Bemerkung nur in die Hände spielst.^^ Und ja, Patrioten können ideologisch verblendet sein, vor allem, da sie offenbar geschichtliches ignorieren.^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gefährliche ist, dass dieser unterschwellig rassistische Journalismus als harmlos gesehen wird.

Calcolon, das finde ich nun wieder wirklich absurd. Rassistisch ist der deutsche Boulevard nun wahrlich nicht. Insbesondere der Axel-Springer-Verlag (Der macht ja nicht nur Blätter auf Bild-Niveau...) nicht. Die journalistischen Grundsätze (die ich ja oben zitiert habe) werden streng eingehalten. Man sollte auch immer aufpassen, mit welchen Begriffen die Linke immer sehr schnell um sich wirft. Rassismus, Faschismus, Nationalismus, Antisemitismus, Konservatismus, Patriotismus... Alles eine Suppe. Und die Ausgangssituation handelte von der Freude über den Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM. Ich habe zur Zeit zwei Deutschland-Fahnen rausgehangen und hoffe mal, nicht unter Generalverdacht gestellt zu werden. Als Rassist wurde man hier ja schon (von einem nun gesperrten User) beschimpft.

Wird selten oder gar nicht gemacht. Es wird ignoriert oder geduldet. Rechts sein ist allgemein normal geworden. Das verleiht dem Patriotismus einen bitteren Beigeschmack. Die Duldung von rechter Gesinnung.

Spiegelt überhaupt nicht meine Erfahrungen wieder. Ich spreche jetzt nicht von extremen Tendenzen, aber links sein ist total akzeptiert. Das sind grundsätzlich gute Menschen, mit guten Zielen... Rechts sein wird geächtet. Dumme Menschen, mit gefährlichem Weltbild. So wurde es mir von der ersten Schulklasse an eingetrichtert.

Hängt vielleicht auch ein bisschen vom Wohnort ab... Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren hier mal eine Nazi-Glatze auf der Straße gesehen zu haben. Wohne im Westteil Berlins.


Die USA haben einen sehr konservativen Patriotismus. Obama musste alle möglichen Verbindungen zum Islam extra abstreiten. Die Gegenpartei hat sogar versucht, ihn als Moslem zu verunglimpfen. In Zeiten des Terrorismus ist es Unamerikanisch zum Islam zu gehören. Das ist doch kein gesunder Patriotismus.

Habe auch deutlich geschrieben, dass die USA ein krasses Beispiel sind. Es gibt wohl kein Land, in dem der Begriff Patriotismus so positiv besetzt ist. Von den Einwohnern selbst, meine ich. Dort bezeichnet sich fast jeder als Patriot. Egal, welcher Herkunft, Hautfarbe oder Glaubensrichtung. Dass dieser ausgeprägte Hang zur Vaterlandsliebe auch Probleme mit sich bringt, bestreite ich überhaupt nicht. Ihn generell als schlecht darzustellen, wird der Geschichte der Vereinigten Staaten aber auf jeden Fall auch nicht gerecht.

Also als isoliert kann man ihn bestimmt nicht betrachten. Immerhin ist die NPD in einigen Bundesländern im Landtag vertreten. Und Tot ist er im Westen nicht. Es gibt noch genug Bürger, die sich politisch Rechts sehen. Siehe auch das Voting in einem Thread in dieser Community. Da haben sich genug User als Rechts und einige sogar extrem Rechts eingetragen. Das ist ja ein kleiner Spiegel für das Klima in diesem Land.

Ich sprach ausdrücklich vom parteipolitischen Rechtsextremismus... Republikaner und DVU spielen keine nennenswerte Rolle mehr. Die NPD zerfetzt sich (auch da, wo sie es mal ins Parlament schaffen) in kürzester Zeit selbst und wird von allen anderen Parteien und der medialen Öffentlichkeit heftig bekämpft. Das funktioniert in Deutschland wirklich hervorragend, wie ich finde.

Linker Extremismus ist impulsiv und tritt in den Medien im Moment dominanter in Erscheinung. Deshalb halte ich Rechtsextremismus für gefährlicher. Die Parteien agieren mittlerweile stiller und schleichender. Das macht sie so gefährlich.

Rechtsextremismus stiller und schleichender? Wohl eher schlecht organisiert und von Dummheit beherrscht. Was ihn aus meiner Sicht aktuell nicht staatsgefährdend macht. Die politische Linke hingegen feiert aktuell nicht wenig Erfolge...

Das ist es, was die Situation gefährlich macht. Der Patriotismus mag in Deinen Augen eine harmlose Welle sein, aber auf dieser Welle, treibt sich der Nationalismus langsam und unsichtbar voran.

Der gesunde Patriotismus ist hoffentlich nicht nur eine Welle, sondern ein harmloser, aber ständig Optimismus und Lebensfreude verbreitender Zustand in unserem Land. Gönne jedem Land dieser Welt diese Einstellung. Sie ist für mich ein Sympathiefaktor bei der Beurteilung anderer Staaten. Nationalismus finde ich hingegen unsympathisch und darüber hinaus gefährlich.
 
@NicoFFM: Und was hat die Etymologie eines Worts in dieser Diskussion verloren? Was ist denn mit Ausländern, die Deutschland lieben? Gehört das automatisch zu den Nationalisten? Ich denke nicht, da man das Wort Vaterland ebenso auslegen kann, wie man will. Zumal du mir mit dieser eigentlich unnötigen Bemerkung nur in die Hände spielst.^^ Und ja, Patrioten können ideologisch verblendet sein, vor allem, da sie offenbar geschichtliches ignorieren.^^

Wieso sollten Ausländer, die in deutschland leben, wieso nennst du sie überhaupt Ausländer (?), nicht patriotisch zu Deutschland stehen? Deine Argumentation weist Lücken auf und in Hände (zumindest deine) Spiele ich mit meinen Kommentaren wohl kaum.
 
Wieso sollten Ausländer, die in deutschland leben, wieso nennst du sie überhaupt Ausländer (?), nicht patriotisch zu Deutschland stehen? Deine Argumentation weist Lücken auf und in Hände (zumindest deine) Spiele ich mit meinen Kommentaren wohl kaum.
Irgendwie widersprichst du dir jetzt unglaublich:
nein es stimmt nicht patriot kommt von patria, was lateinisch für vaterland ist. wie soll also jemand patriot von mehreren ländern sein? wenn jemand patriot ist heißt das nicht dass er eine politische ideologie vertritt. denk noch mal drüber nach ;)
Ich sehe bei mir keine Lücken, eher bei dir. In die Hände gespielt hast du mir mit obigen Kommentar sehr wohl, da du damit ja sagtest, Patriotismus bezieht sich nur auf das eigene Land.
Aber die Sache ist eigentlich sowieso gegessen, zum Glück.

Was anderes: Ich hab gestern mir die Sendung extra angeschaut und mir wurde zwischenzeitlich richtig übel. Der erste Beitrag handelte von Partys in freiem Raum; was für ein Thema, Wahnsinn. Und es wurde auch noch derbst unnötig in die Länge gezogen, ja sogar Filmaufnahmen wiederholt. Natürlich wurden die Partyleute schön schlecht dargestellt, wie es sich für eine einseitige Berichterstattung gehört. Aber egal, mir geht es um die anderen Beiträge. Es folgte ein Bericht über Deutschland und dessen Wirkung auf das Ausland. Ich habe selten so oft das Wort deutsch in einem einzigen Beitrag gehört. Man fragte irgendwelche Typen in irgendwelchen Ländern, wie toll Deutschland wäre. Und natürlich wird sofort gesagt: Ja, super usw. Deutschland sei Multi-Kulti, Deutschland sei so beliebt. Und Deutschland sei nicht so kleinkariert und streng. Im nächsten Moment wird eine Statistik gezeigt, wie toll Deutschland prozentual gesehen denn wirklich ist.
So richtig schöne Scheiße, ums kurz zu fassen.

Im nächsten Beitrag kam dann quasi die Kirsche auf der Sahne: Rom! Rom, ein Loch voll Verbrecher. Frauen stehlen Brieftaschen, Taxifahrer betrügen Touristen, Cafés verlangen große Summen für wenig Ware. Blödes Italien, wirklich.

Danach kam dann ein Beitrag mit irgendwelchen Nutten, wo ich dann umgeschaltet hab.

Ja… also wirklich perfekte Sendung, so stelle ich mir Fernsehen vor, wenn es schon vor 1945 erfunden worden wäre. :rolleyes: Aber das nur als kleinen Einblick in die TV-Landschaft. ^^ Hat nicht direkt was mit dem Thread zu tun.^^
 
Der Großteil von dem, was im Fernsehen läuft, war schon immer scheiße, das ist nun wirklich nichts neues. :D
 
Wohl wahr, ich tu mir das auch selten an, aber gestern hatte ich irgendwie Langeweile. :D Aber ich sag mal so: Fernsehen kann von Niveau her Schrott sein, es kann aber auch, wie bei extra, negativen, gefährlichen Schrott zeigen, also solcher, der chauvinistisches Denken verursacht. Deutschland ist super und wird geliebt juhu, und in Italien leben nur Verbrecher: Aufpassen, wenn Sie dort hinreisen. Es ist also nicht nur Schrott, es ist gefährlicher Schrott, Atom-Müll also, der von den Primitiven da draußen unreflektiert aufgesaugt wird.
 
es kann aber auch, wie bei extra, negativen, gefährlichen Schrott zeigen, also solcher, der chauvinistisches Denken verursacht. Deutschland ist super und wird geliebt juhu, und in Italien leben nur Verbrecher: Aufpassen, wenn Sie dort hinreisen.

Glaubst du im Ernst, soetwas läuft nur im deutschen TV? Was meinst du, über was ähnliche Sendungen aus dem Ausland berichten? Ist genau’s selbe.
 
@bali: ne ich habe nicht gesagt von seinem sondern von einem land, du verdrehst wie es dir in die argumentation passt, naja und dann sattelst du schnell auf andere themen um, da es dir zu heiss wird, mach nur balti, du weisst selbst dass du auf dem holzweg bist und das ist mir eigentlich am wichtigsten.
 
@bali: ne ich habe nicht gesagt von seinem sondern von einem land, du verdrehst wie es dir in die argumentation passt, naja und dann sattelst du schnell auf andere themen um, da es dir zu heiss wird, mach nur balti, du weisst selbst dass du auf dem holzweg bist und das ist mir eigentlich am wichtigsten.
Genau, erstmal über drei Zeile ad-hominem-Argumente abseilen, wegen einer Sache, die gar nicht stimmt. Ich zitiere WIEDERMAL:
„nein es stimmt nicht patriot kommt von patria, was lateinisch für vaterland ist.“
Und falls dir das nicht reicht:
Wikipedia schrieb:
Vaterland ist die Bezeichnung für das Land, aus dem man selbst bzw. die Vorfahren stammen[…]
:rolleyes:

Nein, sollte aber auch nicht überbewertet werden. :D
Ich finde schon. So geilt man nur die chauvinistische Bevölkerung auf. Man muss ja auch nicht das machen, was die anderen machen, wenn die das falsche machen (da passt der Spruch: Wenn dein Freund von der Brücke springt…).^^
 
Zuletzt bearbeitet:
@balti: wieso schreibst du denn noch selbst, lass doch wikipedia die diskussion führen, auf jedes pro ein kontra lol

auch als deutscher mit migrationshintergrund kann ich patriot sein, da brauche ich deine ewiggestrige denkweise nicht beachten. tschüss an vorgestern und dich :rolleyes:
 
@balti: wieso schreibst du denn noch selbst, lass doch wikipedia die diskussion führen, auf jedes pro ein kontra lol
Jo, weil Wikipedia bei meinem Post auch eine so große Rolle spielt. „Oh, er hat Wikipedia zitiert, das muss ich ausnutzen!“ Vaterland ist auch in normalen Sprachgebrauch das Wort für das Land, in dem man geboren wurde. Dazu braucht man kein Wikipedia, obwohl Wikipedia ja eigentlich nicht lügt.
auch als deutscher mit migrationshintergrund kann ich patriot sein, da brauche ich deine ewiggestrige denkweise nicht beachten. tschüss an vorgestern und dich :rolleyes:
Dann widersprichst du dir selbst mit deiner etymologischen Analyse des Worts Patriot.
Und warum ist meine Denkweise von gestern? Nationalistische Denke ist von gestern, Demokratie ist (oder sollte) die heutige und morgige sein.
 
Soweit ich mich erinnere, wird doch verstärkt der Patriotismus der USA, insbesondere in Filmen, kritisiert? Also wieso müssen jetzt Patriotismus und Demokratie a priori Hand in Hand gehen? Der fehlt mir ehrlich gesagt die logische Verbindung. Es gibt Verfassungspatriotismus, der auch völligst in Ordnung geht. Dieser wird allerdings ohne nationalistische Symbole ausgetragen. Also sofern du letztere Art des Patriotismus meinst, fallen Dinge wie eine Nation, die Nationalflagge usw. raus. DIE sind nämlich von gestern.
 
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