hier mal mein Review:
Casino Royale
Originaltitel: Casino Royale
Herstellungsland: GB/USA/CZ
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Martin Campbell
Darsteller: Daniel Craig, Mads Mikkelsen, Eva Green, Judi Dench u.a.
Als verkündet wurde, dass ein gewisser Daniel Craig, die nachfolge von Pierce Brosnan als James Bond übernehmen werde, ging ein Raunen durch die Fangemeinde. Ein blonder James Bond? Hier zu Lande als der Ex Freund von Heike Makatsch vorgestellt wurden. Da erinnere ich mich gut als damals bei RTL das verkündet wurde. Nein, keine Bilder aus Tomb Raider oder Road to Perdition, nur Aufnahmen von ihm und Heike Makatsch.
Für seine Vorstellung auf der Themse, wo er mit einer Rettungsweste ausgestattet ankam, wurde er belächelt und als Weichei abgetan. Einige weitere Vorfälle, die von Presse und erklärten Craig Hassern hochgespielt wurden, waren dann schon fast Tagesordnung.
Ich gib es zu, als ich zum ersten mal gehört habe das Daniel Craig 007 spielen soll, war ich skeptisch. Ich hielt Clive Owen auch für die bessere Lösung, doch die ganze unbegründete Anfeidung, führte mich dazu Daniel Craig den Erfolg zu wünschen, damit die Deppen, die glauben alles besser zu wissen verstummen.(dieser Teil richtete sich vorallem an den User Magic, der damals im Vision ja jedes mal Gift und Galle gegen Daniel Craig spuckte) Und heute bin ich froh sagen zu können das meine Wunsch in dem Bezug, mehr als erfüllt wurde. Daniel Craig macht seinen Vorgängern, mehr als alle Ehre, er überzeugt in allen Lagen. Seien es die toll inszenierten und knallharten Actionszenen die an die Dalton Filme erinnern, oder die Szenen in den James Bond vor Charme überkocht, wo er sich vor Sean Connery und Pierce Brosnan nicht verstecken muss. Craig zeigt in allen Situationen, dass er sich zu recht James Bond Darsteller nennen darf und schon verstummen die Deppen.
Schon der beginn ist ungewöhnlich und zeigt visuell von Anfang an das es sich hier noch nicht um den Doppelnull Agenten handelt sondern um den Anwärter. Die den Film gesehen haben wissen vermutlich was ich mit ungewöhnlich meine. Nach dem starken beginn, der wirklich düstere Bilder zeigt und James bei nem tollen Fight in der Toilette ala True Lies, kommt leider ein kleiner Negativpunkt. Zwar mein ich, dass total unpassende Theme, welches so gar nicht in nen James Bond Film reinpasst. Na gut, das ist schnell vergessen und die Action beginnt schon furios. Ort Madagaskar. 007 bei seinem ersten Auftritt, der in einer wilden und wirklich sehr geil inszenierten Verfolgungsjagd endet. Toll der Wechsel zwischen Halsbrecherischen Stunts die der Verfolgte hinlegt und den nüchternen und unkompilzierten Handlungen von James Bond dabei.
Das macht Lust auf mehr und wird in der Folge mit ner weiteren tollen Actionsequenz am Flughafen von Miami belohnt. Wieder großartig inszeniert und Daniel Craig zeigt was er kann. Bis hier hin kann man ruhig sagen, dass Martin Campbell großen Wert auf gut inszenierte Actionsequenzen legt. Er verhalf schon Brosnan bei seinem Debüt Golden Eye und nichts anderes tut er für Daniel Craig. Bis hier hin verläuft sich de Story im Rahmen und stellt eher James Bond vor, einen James Bond der noch nicht so ist wie man ihn kennt, aber auf nem guten Weg ist. Insider Anspielungen, erfreuen des Weiteren den Bond Fan. Hier natürlich der Aston Martin aus Goldfinger, den James bei nem Pokerspiel gewinnt.
Nach dem Zwischenfall am Flughafen von Miami, macht die Action erstmal Pause. Eva Greens Charakter wird eingeführt und James Bond kriegt den Auftrag, den ersten Bondbösewicht zu bekämpfen. Le Chiffre (Mads Mikkelsen) veranstaltet im Casino Royale in Montenegro ein exklusives Pokerspiel. Die Gelegenheit für James seinem ersten Bäddie gegenüber zu treten. Und Le Chiffre ist für mich der einzige negative Punkt in Casino Royale. Mads Mikkelsen ist ein toller Schauspieler, in Open Hearts fand ich ihn wirklich erstklassig und hier macht er auch seine Sache gut. Doch er wird ganz klar unterm Wert verkauft, durch die geringe Screen Time. Da kommt dann auch kein Gefühl von möglichem Endkampf zwischen Bond und dem Oberbäddie. Wie jeder Bondbösewicht hat natürlich auch er ein ungewöhnliches körperliches Merkmal. Bei ihm ist es das linke Auge. Aber wie gesagt, er wirkt weder großartig Gefährlich und schon gar nicht als große Gefahr für 007. Die wenigen Duelle die, die beiden haben finden eher am Pokertisch statt als physischer Natur. Ja natürlich die bekannte, da geschnittene, Folterszene. Wie des Öfteren im Film ist diese auch, ungewöhnlich witzig ausgefallen. Wie gesagt es kommt oft vor, dass in Szenen wo man eher nen Ernst Umgang erwarten würde, hier und da mit witzigen Szenen gelockert werden. Gott sei dank wurde dabei auf die, meiner Meinung nach, unpassenden Komik von John Cleese verzichtet und auf Moneypenny wurde auch verzichtet. Dafür zeigt man das erste Treffen von James Bond und CIA Agenten Felix Leiter, auch wenn die sich ja schon in Dr. No zum ersten mal treffen.
Die Pokerszene ist ungewöhnlich lang ausgefallen. Hätte ich persönlich nicht erwartet, da ich dann eher davon ausgehen würde, dass es sich in Langeweile ausufern könnte. Doch weit gefehlt, mit Interessanten Zwischenplots und spannendem Spiel hält man den Zuschauer, mich, bei Laune. Interessant ist das anscheinend in dem eigentlich recht Armen Montenegro, alle fetten Limousinen und edel Karren fahren. Aber naja wer will schon auf solchen Kleinigkeiten rum reiten, ist nur witzig zu sehen, da man sich stark daran hält alles nach Montenegro aussehen zulassen. Schilder und die Leute im Hintergrund sind bzw. sprechen in der Landessprache (da freut sich einer wie ich der das auch versteht).
Bis zum ende verwandelt sich dann der verwundbare Bond der sich sogar mal wieder verlieben darf, in den Gefühlsmäßigen Kühlschrank, den wir alle kennen. Immer mal zwischendurch untermalt mit gelungenen Insiderjokes, die ich hier mit Sicherheit niemanden verderben will.
Mads Mikkelsen wird also eher verbraten in der Rolle. Und Daniel Craig behauptet sich und eigentlich mehr als das. Aber was machen die anderen? Judi Dench, gibt wieder mal ne starke selbstsichere M. Eva Green harmoniert nahezu perfekt mit Daniel Craig und den Rest der Cast kann man eher verschweigen, da tut sich keiner besonders hervorheben. Sei es nun in positiver oder negativer Sicht.
Fazit: Mehr als gelungener Einstand von Daniel Craig als James Bond, optisch toll inszeniert von Martin Cambell, inhaltlich ebenfalls. Nach dem eher mäßigen Stirb an einem anderen Tag, muss man sagen das, dass abspalten von Brosnan nötig war und das, dass Vakuum welches er natürlich hinterlassen hat von Daniel Craig wundervoll gestopft wurde. Dabei schaffte man es endlich wieder zu der Inszenierung der Dalton Filme zurück zu kehren, die ich sehr schätze. Knallharte und ungeschönte Action. Trotzdem wurde nicht am typischen Bond Charme gespart. Total unpassendes und der unterm Wert verkaufte Mads Mikkelsen verhindern es, sich in meine James Bond Top 3 einzuschleusen, doch weit entfernt ist er davon nicht.
8,5/10