Dead Space 3
Nachdem ich schon rund die Hälfte auf der PS3 im Koop mit einem Kumpel gezockt habe, bin ich jetzt nochmal in ca. 10 Stunden durch die Solo-Kampagne der 360-Version marschiert.
Für einen Shooter ist das Spiel ganz brauchbar, auch wenn das Deckungssystem absolut überflüssig ist. Mit der richtigen Waffe kann man sogar auf Stase und Kinese verzichten: eine gute Kombi aus starkem Gewehr und Schrotflinte (beides in einer Waffe geht auch) reicht aus, alle Gegner sind auf dem normalen Schwierigkeitsgrad überhaupt kein Probelm.
Unzerstörbare Hunter/Regeneratoren gibt's zwar auch an zwei kürzeren Stellen wieder, die sind aber nicht so nervig, wie der Hunter aus Teil 2. Das war's auch schon mit den positiven Ansichten.
Leider ist gar keine Beklemmung, kein Grusel oder Horror mehr vorhanden, auch wenn die Atmosphäre bemüht ist, eine düstere Grundstimmung zu verbreiten. Dabei ist die Geräuschkulisse noch am schönsten. Das hat Visceral wirklich gut drauf!
Die "menschlichen" Gegner sind einfach eine komplette Fehlbesetzung. Dafür hat man ein paar Necromorph-Arten diesmal einfach weg gelassen (Pack, Infectors). Von den üblichen Verdächtigen, Lurker, Puker und Slasher, gibt's aber mehr als einem lieb sein kann. Hier regiert das banale Gesetz: Masse statt Klasse. Immerhin gibt's ein paar neue Gegner, die aber nicht die Häßlichkeit der Klassiker übertreffen.
Tierisch genervt hat das Backtracking hauptsächlich zum Schluss, man muss sich tatsächlich dreimal durch die selben Passagen quälen, nur damit die Spielzeit nochmal etwas gestreckt wird.
Munition gibt's leider auch im Überfluss, man muss nur hinter eine Ecke schauen, da steht kein Necromorph, nein, da findet man mit Sicherheit eine Kiste mit Nachschub! Sollten Munition oder Medipacks dennoch einmal ausgehen, stellt man sie an einer Bench (die gibt's alle paar hundert Meter) einfach selber her. Völlig Banane.
Das Waffen craften ist ganz nett, macht den 08/15-Shooter aber nicht besser. Nur die Weltraumkulisse ist einzigartig. Erzählerisch ist Dead Space 3 ein kein Totalausfall, aber auch keine Meisterleistung. Die Story um die Marker wird einfach völlig abstrus weiter gesponnen, eine bekloppte Liebesgeschichte inbegriffen. Irgendwie erfindet Teil 3 das Rad nicht neu, auch wenn es ein paar gute Ansätze von neuen Ideen gibt, aber die Reihe hat sich endgültig von selbst in die Belanglosigkeit manövriert. Es ist ein Actionshooter für Erwachsene. Aber es ist eines ganz gewiss nicht mehr, nämlich ein Survival-Horror-Game, und das ist sehr sehr Schade. Teil 1 > Teil 2 > Teil 3.
(6,5/10)