Assassin's Creed 4 DLC "Schrei nach Freiheit" (Xbox One)
Ich möchte hier keine Warnung aussprechen, aber wer sich nach dem Abspann des Hauptspiels nicht die gute Karibik-Laune verderben möchte, der sollte den Singleplayer-DLC lieber meiden. Alles ist wie gehabt, nur die Map ist kleiner, es gibt weniger zum sammeln und die paar unterirdisch schlechten Hauptmissionen sind in rund vier Stunden abgefrühstückt.
Meistens bewegt man sich an Land und muss Zielpersonen belauschen und/oder verfolgen. Frustfaktor inklusive, weil Ubisoft Montreal mal wieder nichts von eigenen Vorgehensweisen und spielerischer Kreativität hällt. Das Wort "Desynchronisation" wird man also öfters zu lesen bekommen, wenn man nicht exakt den vorgegebenen Pfaden der Entwickler folgt.
Darüber kann auch nicht die neue Schrotflinte und die eigentlich coole Machete von Ex-Sklave Ádewalé und die Parallelhandlung vom schwarzen Quartiermeister Kenways hinwegtäuschen. Dieser hatte sich in der Hauptstory bekanntlich zwischendurch verdünnisiert, wohl nur um den DLC als Erklärung zu rechtfertigen.
"Schrei nach Freiheit" ist also nur ein halbgarer Aufguss der Marke "Schlacht um Forli": Wenig neue Inhalte, viel recycelte Spielelemente, eigentlich nur ein unnötiger Zeitfresser für Gamerscore-Junkies ohne jemals echte Emotionen oder Spannung aufkommen zu lassen. Selbst die Seeschlachten sind belanglos, weil sie vorgegebenen Missionszielen folgen und eher viel zu einfach gestrickt sind, sobald man das Entwicklerprinzip durchschaut hat. Jede filmische Immersion geht hier leider verloren.
Ganz ehrlich gesagt, wäre ich besser damit bedient gewesen die mittelprächtigen Missionen aus dem Hauptspiel auf 100% zu bringen, als mein Geld in diese Pseudo-Prä-Sklavenbefreiungs-Soap-Opera zu investieren.
Fazit: enttäuschend, viel zu wenig neue Spielelemente und größtenteils eher langweilig. (6/10)