Und so bleibt man letztlich ewig in Forza 3 hängen. Es gibt immer etwas zu unternehmen und etwas zu fahren, aber nie wird euch das Spiel vorschreiben, was ihr zu tun oder lassen habt. Einsteigerfreundlichkeit und Hardcoreanspruch, gelenkte Bahnen und völlige Freiheit, Forza 3 verbindet offenbare Gegensätze mit lässiger Eleganz zu einem beinahe vollendeten Gesamtwerk. Zwischen den Stärken der Strecken- und Fahrzeugvielfalt, dem Rewind-Feature und der schlauen Gegner-Ki, den umfangreichen Onlinerennen und der Designorgie im Decal-Modus gibt es ein Feature, das besonderer Erwähnung bedarf: die Fahrphysik.
In diesem Punkt lässt Forza 3 alles hinter sich, was es auf dem Markt gibt. Alle Aspekte von Auto, Fahrbahn, Lenkung und Umsetzung fallen perfekt zusammen und schenken euch ein Gefühl für Straße und Fahrzeug, das sich mit einem Wort beschreiben lässt: perfekt. Kleine Mängel sind da schnell vergeben. Die KI könnte am Limit etwas aggressiver sein, das Schadensmodell ruhig mehr in die Vollen gehen oder die Cockpitperspektive dynamischer wirken. Aber ehrlich, im Bild des Ganzen ist das nichts, worüber man zu viel nachdenken sollte. Letztlich sind es Fehler, die ich nur deshalb aufliste, weil ich keine echten finden konnte. Forza 3 holt sich den Titel des besten Rennspiels dieser Konsolengeneration. Yamauchi und sein Team müssen sich mächtig ins Zeug legen, damit sich Gran Turismo 5 gegen solche Konkurrenz durchsetzen kann.
Nicht dass ich etwas gegen den Erfolg von GT5 hätte, und der beste Weg Forza 3 zu überholen, vielleicht sogar der einzige, ist es, etwas zu bieten, das es im Genre noch nicht gab. Bei all seiner Perfektion muss sich Forza 3 den Vorwurf gefallen lassen, das es alles mit Exzellenz, aber nur wenig Eigeninitiative liefert. Aber das ist wohl so, als wenn man auf die Kronjuwelen hoffte und sich beschwert, dass man am Ende „nur“ einen faustgroßen, perfekt geschliffenen und fehlerlosen Diamanten bekam. Forza 3 ist DER Racer dieser Generation. Jetzt zeigt uns, was die Nächste bringt.